SVP lanciert Initiative gegen Parkplatz-Abbau in der Stadt
Die SVP warnt vor einem Abbau von 10'000 Parkplätzen in der Stadt Zürich. Anfang September will die Partei dagegen die Initiative «Parkplatz-Kompromiss» starten. «Mit der Initiative soll die heutige Anzahl an oberirdischen, öffentlich zugänglichen Parkplätzen beibehalten werden», sagt Stephan Iten, SVP-Gemeinderat der Stadt Zürich, zu «Streetlife». «Wenn Parkplätze abgebaut werden sollen, müsste Ersatz im Quartier angeboten werden.» Für jährlich tausend wegfallende Parkoptionen gebe es in der Stadt keinen Ersatz.
«Velovorzugsrouten kosten Parkplätze»
Die Stadt Zürich bestätigt gegenüber dem Portal, dass die Anzahl Parkplätze sich verringern wird. «Stand Herbst 2023 gibt es in der Stadt 66'698 Parkplätze, 31'981 davon in der blauen Zone. Damit die Ziele aus der Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» erreicht werden können, wird die Stadt weitere Parkplätze abbauen», erklärt Tiefbauamt-Sprecher Roger Schaad. Genaue Zahlen nennt er nicht.
SVP-Gemeinderat Iten kritisiert, dass Parkplätze insbesondere aufgrund von Velovorzugsrouten abgebaut würden. «Velovorzugsrouten kosten Parkplätze. Ganzen Quartieren werden so plötzlich keine Parkiermöglichkeiten mehr zur Verfügung gestellt, das Besuchen der Grossmutter wird unmöglich», so der SVP-Gemeinderat. Bei den drei Velorouten Höngg-Wipkingerplazt, Schwamendingerplatz-Bahnhof Stettbach und Affoltern-Oerlikon ist laut «Streetlife» ein Abbau von 496 Parkplätzen geplant. Aufgrund von mehreren Einsprachen ist der Umsetzungszeitpunkt der Velorouten noch unklar.
Tiefbauamt sieht Verlagerung hin zu privaten Parkplätzen
Der SVP-Gemeinderat warnt davor, dass das städtische Tiefbauamt unter falschen Annahmen Parkplätze streiche. Die Stadt sehe «Kompensations-Möglichkeiten, die keine sind.» Wird eine Liegenschaft, die vor 1960 gebaut wurde und deshalb nicht gemäss Parkplatzverordnung von 1975 zwingend einen Abstellplatz hat, saniert statt abgerissen, gebe es dort keine Parkplätze, so Iten.
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Das Tiefbauamt widerspricht und nennt private Parkplätze als Ersatz: «Durch die Realisierung von Pflichtparkplätzen weitet sich das Angebot auf Privatgrund stetig aus. Damit kann der Parkplatzbedarf zusehends auf Privatgrund abgedeckt werden», sagt Schaad. Die SVP bleibt bei der Meinung, dass der Parkplatz-Abbau für Anwohnende ein Nachteil ist. Und dass diese es schwer haben, sich zu wehren. «Wir wollen der Bevölkerung eine Chance geben, die Parkplätze in ihrer Umgebung zu erhalten», sagt Iten.
(hap)