Hombis Salon in Oerlikon muss nach acht Jahren dicht machen
«Schweren Herzens und mit trauriger Seele teile ich euch mit, dass der Salon geschlossen wird», heisst es auf der Website von Hombis Salon. Nach den drei schwierigen letzten Jahren sei es Christoph Homberger nicht mehr gelungen, Gäste in genügender Zahl nach Oerlikon zu locken. «Mit einer Auslastung von durchschnittlich 60 Prozent ist es nicht möglich zu überleben.»
Im Salon am Dialogweg erwartete die Besuchenden jeweils eine Tavolata mit Konzerten und einem 4-Gänge-Menu. «Im Zentrum von Hombis Salon stehen Herd und Flügel, Kochen und Musik», beschreibt das Lokal sein Konzept.
Ende 2023 gab es kaum noch Reservationen
Hombi bedankt sich im Rahmen der Schliessung bei den unzähligen Musikerinnen und Musikern, die in den letzten acht Jahren tausende von Konzerten in seinem Salon veranstaltet haben. Ausserdem traf sich hier am Mittwochnachmittag jeweils ein Kinderchor. «Der Verlust dieser Plattform für die jungen Musikerinnen und Musiker sowie das Ende des von mir so geliebten Kinderchors betrübt mich an der Schliessung am meisten.»
Im November und Dezember habe der ehemalige Opernsänger Homberger neun Abende absagen müssen, weil es überhaupt keine Reservationen gab, erzählt der 62-Jährige gegenüber «20 Minuten». «Dabei waren wir früher gegen Jahresende immer ausgebucht.» Neben dem veränderten Ausgehverhalten sieht Hombi aber auch die Lage in Oerlikon als Problem. Ein Stadtzürcher habe keine Lust darauf, mit dem Tram 20 Minuten in die Agglomeration zu fahren.
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Homberger hat noch Hoffnung
Hombi hoffe aber darauf, dass er die Salon-Kultur näher am Stadtzentrum weiter zelebrieren kann. «Würde ich einen Raum finden für 3500 bis 4000 Franken, würden wir etwas Neues aushecken», sagt er zur Pendlerzeitung «20 Minuten». Aber die für Zürich übliche Gastro-Miete ab 12'000 Franken pro Monat könne er nicht zahlen.
(lib)