Mutmassliche FCZ-Ultras greifen GC-Anhänger in der Bäckeranlage an
Sonntagnachmittag, kurz vor halb vier. In gut einer Stunde wird im Letzigrund das Hinspiel der Barrage zwischen dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Thun angepfiffen. Zur gleichen Zeit fährt ein Polizeiwagen bei der Bäckeranlage vor. Die Beamten sprechen mit einem Mann von ungefähr vierzig bis fünfzig Jahren. Wie die «NZZ» berichtet, hat der blutverschmierte Mann ein GC-Trikot getragen. Mehrere Augenzeugen schilderten der Zeitung den Vorfall.
Streit an der Bäckeranlage
Die Stadtpolizei Zürich bestätigte gegenüber der «NZZ», dass es zu einem Streit in der Bäckeranlage gekommen war, bei dem ein Mann verletzt wurde und im Gesicht blutete. Der angetroffene Mann habe ein GC-Shirt getragen. Die mutmasslichen Angreifer waren schon weg, als die Polizei eintraf. Der Angegriffene bestätigt lediglich eine Auseinandersetzung. Über die beteiligten Personen wollte er nichts sagen. «Eine Anzeige wollte er nicht einreichen, auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht», so ein Sprecher der Polizei.
Weitere Angriffe am Sonntag
Weiter berichtet die «NZZ» unter Berufung auf einen Insider, dass es sich bei den Angreifern um FCZ-Anhänger gehandelt haben soll. Die Polizei kann dies nicht bestätigen. Doch der Verdacht liegt nahe, denn es soll nicht der einzige Angriff auf GC-Anhänger am vergangenen Sonntag gewesen sein. Die Zeitung berichtet auch noch von Angriffen im Bereich der Hardbrücke sowie beim Einkaufzentrum Letzipark. Das Opfer vom Letzipark soll ein Familienvater mit Kind gewesen sein.
Die Gewaltspirale zwischen Anhängern des FCZ und GC dreht sich wegen Vorfällen wie jenen am Sonntag weiter. Maurice Illi, Soziologe und Kenner der Fanszene, sagte schon im vergangenen Jahr gegenüber der «NZZ»: «GC-Sympathisanten können sich in Zürich nicht mehr sicher fühlen.» Erst Ende Januar kam es am Vorabend des Stadtderbys zu Krawallen in Schwamedingen, wie der TV-Beitrag von TeleZüri zeigt. Auch am letzten Züri-Fäscht kam es zu einem Angriff auf das Zelt der Grasshoppers.
(zor)