Zürich
Stadt Zürich

ESC – Sandra Studer und Michael von der Heiden äussern sich über Zürich

Eurovision Song Contest

Studer und von der Heide wollen, dass Zürich Farbe bekennt

Zürich steht als Austragungsort für den Eurovision Song Contest hoch im Kurs. Sandra Studer und Michael von der Heide vertraten die Schweiz einst am ESC. Bekommt Zürich den Zuschlag, muss die Stadt ihrer Meinung nach mit vollem Herzen dabei sein.

Nemo ermöglicht der Schweiz, was viele Vorgängerinnen und Vorgänger versuchten: Nach fast 40 Jahren holt Nemo den Eurovision Song Contest (ESC) wieder in die Schweiz. Hoch im Kurs als Austragungsort steht die Stadt Zürich. 1991 vertrat Moderatorin, Sängerin und Schauspielerin Sandra Studer alias Sandra Simó die Schweiz am ESC in Rom. Mit dem Song «Canzone per te» erreichte sie den 5. Platz.

«Damals waren nicht die grossen Zeiten des ESC. Kurz darauf fiel er sogar in eine regelrechte Baisse», erinnert sie sich gegenüber ZüriToday. Die Show fand in Cinecittà statt. «In der Stadt selber merkte man kaum etwas vom Wettbewerb. Die meisten Italiener wollten auch nichts damit zu tun haben.»

Heute ist der ESC laut Studer hingegen eine solch grosse Kiste, dass die ganze Stadt mitziehen muss. «Das Schönste ist, wenn man als ESC-Teilnehmer erfahren kann, dass man willkommen ist und die Stadt grosse Freude hat, den Contest austragen zu können.»

«Es würde kunterbunt, fröhlich und crazy»

Studer, die in Meilen wohnt, würde Zürich als Austragungsort «lauthals» begrüssen. «Es würde kunterbunt, fröhlich und crazy. Wenn Zürich die graue Zwingli-Stadt sein will, liegen wir falsch. Aber das ist Zürich eh längst nicht mehr», sagt sie. Zürich sei eine weltoffene, innovative Stadt mit verschiedenen Kulturen und Menschen. «Alleine beim Gang durch die Strassen atmet man internationale Luft ein.»

Auch als Kommentatorin für das Schweizer Radio und Fernsehen war Studer an verschiedenen Contests vor Ort. «Ich war viele Male von diesen positiven Emotionen und dieser Stimmung in den Städten erschlagen.» Sie habe so viel Freude, Sportgeist, Farbigkeit, Glitzer und Glamour gespürt. «Ich traue Zürich zu, dass Zürich bei einem Ja zum ESC diesen mit vollem Herzen durchführen würde.»

«Würde uns Zürchern gut stehen»

Sänger Michael von der Heide trat 2010 in Oslo mit dem Song «Il pleut de l'or» für die Schweiz an, scheiterte aber am Einzug ins Finale. Trotzdem erinnert er sich gerne an die Zeit in der Stadt im hohen Norden. «Man kommt dort als Neuling an. Trotzdem erkennen einen die Leute überall auf der Strasse, singen deinen Song und gratulieren», schwärmt er. Seiner Meinung nach würde dies «uns Zürchern gut stehen».

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Zürich ist laut von der Heide eine Party- und Touristenstadt. «Im Vergleich zu Genf ist es etwas hipper und moderner.» Auch müsse sich Zürich nicht mehr wahnsinnig ins Zeug legen. «Die Stadt bietet mit und ohne ESC bereits so viel.»

Besonders beliebt ist der ESC bei queeren Musikfans. Nemo als non-binäre Person will mit dem Sieg in Malmö ein spezielles Zeichen für die LGBTQ-Community setzen. Michael von der Heide hatte sein Coming-out mit 20 Jahren. Zuvor hatte er damit gehadert. Auch im Hinblick auf die LGBTQ-Community sieht der Sänger Zürich als idealen Austragungsort. «Hier leben die meisten LGBTQ-Personen», sagt er. Er kenne auch viele Romands, die deswegen regelmässig nach Zürich reisten.

Hallenstadion-Direktor: «Werden alles tun»

Findet der Event tatsächlich in Zürich statt, ist gut möglich, dass das Hallenstadion das Herz des ESC wäre. «Grundsätzlich wäre der ESC nicht nur fürs Hallenstadion, sondern für die gesamte Region Zürich ein Prestigeevent», sagt Philipp Musshafen, Direktor des Hallenstadions. Die Wertschöpfung sei riesig und der Standort Zürich profitiere wirtschaftlich wie auch touristisch. «Wir werden alles tun, um diesen Event bei uns durchführen zu können.» Weitere Angaben folgten zu gegebener Zeit.

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 14. Mai 2024 07:23
aktualisiert: 14. Mai 2024 13:57