Hardturmstreit: FCZ und GC verärgert wegen Zweifel-Kampagne zur EM
Vor dem Fernseher sitzen, Fussball schauen und ein Bier trinken. Was passt da besser dazu als eine Packung Chips. Zweifel Chips hat darum passend zur EM eine riesige Chips-Packung lanciert, die über die ganzen 90 Minuten reichen soll. Ein Kilo Inhalt hat die Packung und ist mit Fussballmotiven verziert.
Doch nicht überall kommt die Marketing-Kampagne von Zweifel gut an. Unter den Posts in den sozialen Medien, mit dem die Packung beworben wird, sammeln sich wütende Kommentare von Zürcher Fussballfans. Einige rufen gar zum Boykott des Chips-Herstellers auf.
Canepa will keine Zweifel Chips mehr essen
Doch warum das? Im Frühling wurde bekannt, dass Urs Zweifel, Verwaltungsrat der gleichnamigen Chips-Fabrik, gegen das neue Hardturm-Stadion kämpft. Dies, obwohl dem Stadion bereits zweimal an der Urne zugestimmt wurde. Bei GC- und FCZ-Fans kommt die Offensive deswegen schlecht an. So schreibt ein User beispielsweise: «Das nenn ich Doppelmoral!»
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Auch bei den Zürcher Fussballclubs versteht man die Werbeoffensive zur EM nicht. FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt gegenüber dem «Blick»: «Im Zweifelsfall weiss ich jetzt wenigstens, wessen Wein ich nicht mehr trinken und welche Chips ich nicht mehr essen werde.» Auch GC appelliert an die Fairness und fordert, dass die Stadiongegner den Clubs «keine weiteren Steine mehr in den Weg legen».
Zweifel: «Persönliche Interessen der VR-Mitglieder sind privat»
Der Chips-Hersteller wollte sich nicht zur Kritik an ihrem Verwaltungsrat äussern. Sie teilten der Zeitung mit: «Die persönlichen Interessen der VR-Mitglieder sind privat und stehen nicht im Zusammenhang mit unserem Unternehmen. Sie haben somit keinen Einfluss auf die operativen Massnahmen wie Marketingaktivitäten».
Der Streit zwischen den Zürcher Fussballclubs und Zweifel könnte aber noch weiter gehen. Demnächst soll das Zürcher Verwaltungsgericht über die Einsprüche gegen den Gestaltungsplan entscheiden. Dieser Entschied könnte danach gar vor Bundesgericht landen. Auch gegen die Baubewilligung können noch rechtliche Mittel ergriffen werden. Dann würde das Stadion erst nach 2030 stehen.
(zor)