Bringt Fentanyl die Opioidkrise hierhin? So ist die Situation in Zürich
Bereits die US-Serie «Euphoria» zeigte, wie schwer die Folgen von Fentanyl sind und, dass die Droge in geringen Mengen eine Überdosis auslösen kann. Im Internet häufen sich nun Bilder von Abhängigen – vor allem in San Francisco in den USA. Es wird auch von einer Opioid-Krise gesprochen.
Sind solche Szenen auch in der Schweiz oder in Zürich möglich? «Was in Amerika Thema ist, kann hier mit Verzögerung auftauchen. Da macht die Drogenszene keine Ausnahme», sagt Walter von Arburg auf Anfrage von ZüriToday. Er ist Mediensprecher beim Sozialwerk Pfarrer Sieber, das unter anderem Gassenarbeit für Drogenabhängige leistet.
Vereinzelt Fälle in Zürich
Einen Fall gab es beim Sozialwerk laut von Arburg noch nicht, doch das Team der Gassenarbeit sei auf die gefährliche Droge sensibilisiert. Denn die Folgen von Fentanyl-Konsum können gravierend sein. Bei regelmässigem Konsum entstehen eine starke psychische und physische Abhängigkeit, schreibt die Fachstelle Infodrog.
Auch die Drogenanlaufstellen hätten noch keine Fälle von Fentanyl-Konsumierenden gehabt, heisst es auf Anfrage von ZüriToday beim Sozialdepartement der Stadt Zürich. Einzig bei der Zürcher Kantonspolizei gebe es Fälle der Droge, jedoch nur höchst vereinzelt. Der letzte liege bereits mehrere Monate zurück. Hier handelte es sich um ein gefundenes Fentanyl-Pflaster.
Wie «20 Minuten» schreibt, gebe es in der Zürcher Drogenszene aber mehrere Personen, die angeben, bereits Fentanyl konsumiert zu haben. In Pflasterform, als Pille oder als Streckmittel bei Heroin. Ein 28-jähriger Konsument berichtete gegenüber der Zeitung, es fühle sich an wie «Heroin auf Steroide».
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Geringe Mengen führen zu Überdosis
Doch wie wird das Pflaster zur Droge? Laut Infodrog werde der Wirkstoff jeweils vom Pflaster herausgelöst und anschliessend mit einer Spritze injiziert. Dies gehe auch bei bereits gebrauchten Pflastern. Zudem reiche auch das am niedrigsten dosierte Pflaster aus, um eine Überdosis hervorzurufen.
Zuletzt war in der Stadt Zürich – vor allem in der Bäckeranlage – die Rede von einer Crack-Welle. Die Anwohnenden fürchteten sich vor einer neuen offenen Drogenszene. Um dem entgegenzuwirken, errichtete die Stadt eine neue Anlaufstelle.