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Zürich: Mit Bäumen und Pflanzen gegen Starkregen

In einer Schwammstadt fliesst das Regenwasser in Grünflächen und nicht direkt in die Kläranlage. (Symbolbild)
Foto: Keystone/Gaetan Bally
Regenwasser nutzen

Schwammstadt: Wie Zürich sich auf Starkregen vorbereitet

Höhere Temperaturen und mehr Starkregen. Die Städte müssen sich auf klimatische Änderungen in der Zukunft vorbereiten. Die Stadt Zürich macht sich bereit, eine Schwammstadt zu werden.

Oft und viel Regen, zwischendurch auch sehr heiss – so lässt sich der Sommer 2024 zusammenfassen. Meteorologinnen erwarten wegen des Klimawandels noch höhere Temperaturen und mehr Starkregen – auch in der Region Zürich. Die Städte müssen sich darauf vorbereiten, weil grosse Flächen zubetoniert sind. Die Stadt Zürich ist diesbezüglich schon aktiv. «Künftig ist es ein Ziel, dass man möglichst viel Regenwasser nicht in die Kanalisation ableitet, sondern versickern lässt», sagt Christian Räber vom Tiefbauamt der Stadt Zürich gegenüber dem SRF-Regionaljournal.

Regenwasser soll Pflanzen helfen und Stadt kühlen

So soll das Wasser in die Grünrabatten gelangen und nicht in zugepflasterte Teile des Bodens. «Das ist der Bereich des Strassenraums am Rande, auf dem die Bäume stehen und der bepflanzt ist», erklärt Räber. Auf diese Weise soll das Regenwasser möglichst lange zum Wachstum von Pflanzen und Bäumen beitragen, bevor es in die Kläranlage fliesst. Gleichzeitig kann die Stadt dadurch gekühlt werden, wenn das Wasser verdunstet. Das Prinzip nennt sich Schwammstadt. Der Schwamm lässt das Wasser entweder verdunsten oder speichert es.

In der Stadt Zürich gibt es laut Räber schon viele Projekte, welche dieses Prinzip umsetzen, «um möglichst eine naturnahen Wasserhaushalt zu generieren, damit die Stadt für die Zukunft fit ist und auch mit Starkregen umgehen kann.»

«Städte müssen in Zukunft anders mit Starkregen umgehen und anders aussehen»

Für Silvia Oppliger des Verbands Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute ist klar, dass Städte in Zukunft anders mit Starkregen umgehen und auch anders aussehen müssen. «Mehr Grünflächen, mehr entsiegelte Flächen. Es darf etwas wilder aussehen, dafür hält dies das Wasser besser zurück.» Es sei wichtig, dass die Städte bei der Raumplanung von Anfang an ans Regenwasser denken.

Das Bewusstsein in den Städten, auch in Zürich, sei enorm gewachsen. «Man könnte aber durchaus einen Zacken zulegen. Vor allem, was die administrative Zusammenarbeit verschiedener Departemente betrifft.» Auch Private könnten mithelfen, dass es in der Stadt grüner wird. Gemäss einer aktuellen Studie seien 60 Prozent der Häuser in der Schweiz vom Starkregen gefährdet. Der Neuwert der Häuser sei über 2000 Milliarden Franken hoch.

(hap)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 23. August 2024 09:25
aktualisiert: 23. August 2024 09:25