Hunderte gedenken in Zürich der Opfer des Hamas-Überfalls
Die Polizei war rund um den Tessinerplatz vor dem Bahnhof Zürich Enge mit Streifenwagen präsent, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Im Umfeld der Veranstaltung blieb es aber ruhig.
«Wir wollen uns verbinden mit den Opfern eines Massakers, das niemals hätte geschehen dürfen», sagte Corina Eichenberger-Walther, Zentralpräsidentin der Gesellschaft Schweiz-Israel und FDP-Nationalrätin. «Wir sind noch immer fassungslos und können das Schreckliche nicht in Worte fassen.» Heute werde den Toten und Geiseln gedacht. «Würdig, besonnen und ruhig, aber entschlossen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen», sagte Eichenberger-Walther.
Existenzrecht Israels sei «nicht verhandelbar»
«Wir werden all das niemals mehr vergessen», sagte Christina Bumbacher Berli, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Israel-Werke Schweiz. Die Gedanken würden an diesem Tag auch den Geiseln und den Angehörigen gelten, die von der Ungewissheit «zermürbt» würden.
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Der Terrorangriff vor einem Jahr habe vieles verändert, sagte Ralph Friedländer, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds. Das Existenzrecht Israels aber sei «nicht verhandelbar». Er verwies auf die «Welle des Antisemitismus», mit der viele Jüdinnen und Juden seither konfrontiert seien. Um den «gesellschaftlicher Frieden» wiederherzustellen, müsse die gesamte Gesellschaft ihren Beitrag leisten.
Mit Reden von Alfred Heer (SVP) und Daniel Jositsch (SP)
Im Anschluss an den Gedenkanlass auf dem Tessinerplatz fand im Gemeindezentrum der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) der zweite Teil der Veranstaltung statt. Auf dem Programm standen unter anderem Reden vom ICZ-Präsidenten Jacques Lande, Nationalrat Alfred Heer (SVP) und Ständerat Daniel Jositsch (SP). Laut den Organisatoren wurden dort gegen 600 Personen erwartet.
Organisiert wurden die Veranstaltungen in Zürich von der Gesellschaft Schweiz-Israel, der Arbeitsgemeinschaft Israel-Werke Schweiz und dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund.
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen über 1200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42'000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche.
(sda/zor)