Zürcher Staatsanwaltschaft wusste über Katar-Spionage Bescheid
Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Katar in Zürich jahrelang WM-Kritiker bespitzeln liess. Das Emirat habe einen ehemaligen CIA-Agenten angeheuert, um den ehemaligen Chef des Deutschen Fussball-Bundes auszuspionieren. Dies, weil das Emirat Katar angeblich Angst hatte, die WM könnte ihm entzogen werden.
Ein globales Spionage-Netzwerk verübte auch einen Hacking-Angriff auf Peter Hargitay. Er berät hohe Fifa-Funktionäre. SRF macht nun publik, dass die Zürcher Staatsanwaltschaft über diesen Hacker-Angriff in Bescheid wusste. Ermittlungen haben die Behörden jedoch unterlassen, und liessen das Verfahren ergebnislos auslaufen.
Cyber-Firma nicht zur Rede gestellt
Die Spuren führen laut dem Bericht zu einer IT-Firma in Indien. Die Zürcher Staatsanwaltschaft befragte den CEO dieser Cyber-Firma jedoch nicht. Zuvor fragte die Staatsanwaltschaft beim CEO nach, ob er Fragen zum Fall beantworten könnte. Die Fragen liess die Staatsanwältin aber nie zukommen, obwohl sie die Stellungnahme als wichtig erachtete.
Die Geschädigten hätten mehrfach den Antrag gestellt, dass die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren eröffnet. Doch es liege kein hinreichender Tatverdacht vor, hiess es. Der CEO der indischen Firma hätte sich dazu bereit erklärt, Fragen zu beantworten.
Wie eine Professorin für Straf- und Strafprozessrecht gegenüber SRF sagt, sei es problematisch, dass er nie befragt wurde. Der CEO wohnt mittlerweile am Genfersee in der Schweiz.
(log)