Immer noch kalter Zürichsee macht Sommerfans nervös
Regen und nochmals Regen hat die Zürcherinnen und Zürcher in den Juni gespült. Über das Wochenende rückte die Feuerwehr im Kanton Zürich wegen Wasser mehr als 200 Mal aus. Rund um die Thur und die Reuss standen Bauern vor überfluteten Feldern. Nach dem Dauerregen werden Sommerfans nervös: Die Sehnsucht nach Sonnenschein und einem ersten Schwumm im Zürichsee ist umso grösser.
Aktuell braucht es dafür aber noch viel Überwindung. Rund 16 Grad beträgt die Durchschnittstemperatur im Zürichsee zurzeit. «Die momentanen Temperaturen sind im langfristigen Vergleich etwas unterdurchschnittlich», sagt Roger Perret, Meteorologe von MeteoNews zu ZüriToday.
«Drei, vier schöne Tage reichen»
Markus Keller, Badmeister im Strandbad Küsnacht, führt Buch über die Temperaturen im Zürichsee. «Der Zürichsee ist relativ kühl für Juni», sagt er. Vor einem Jahr um diese Zeit hat es seinen Messungen zufolge aber nicht besser ausgesehen. «Am 1. Juni war das Wasser auch 16 Grad warm.» Der See müsse mindestens 19 Grad warm sein, um mehr als nur hartgesottene Schwimmerinnen und Schwimmer anzulocken. «Die meisten Gäste kommen ab 21 Grad Seetemperatur.»
Auch in den Stadtzürcher Strandbädern ist noch nicht viel los. «Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir in den Sommerbädern rund ein Drittel weniger Badegäste», sagt Allison Laukart, Mediensprecherin des Sportamts. Das kühle Wetter wirke sich natürlich etwas auf die Zahl der Badegäste aus. «Wer wärmere Wassertemperaturen bevorzugt, dem empfehlen wir den Besuch der Freibäder Seebach oder Auhof. Diese weisen aktuell eine Wassertemperatur von 23, respektive 24 Grad aus.»
Bis sich auch Gfrörli in den See wagen können, soll es aber nicht mehr lange dauern. «Drei, vier schöne Tage reichen – und die Wassertemperatur steigt auf 20 Grad», sagt Markus Keller. Grund dafür sei, dass wir uns auf den längsten Tag des Jahres zubewegten und die Sonneneinstrahlung zunehme.
Sommerlich und wieder Regen
Tatsächlich prognostiziert MeteoNews für Mittwoch und Donnerstag Sonne und rund 24 Grad. «Es geht in Richtung sommerlich», sagt Roger Perret. Gut möglich sei, dass die Temperaturen im Zürichsee auf 18 Grad stiegen. «Die Wassertemperaturen reagieren sofort auf die Lufttemperaturen», bestätigt er. Für 20 Grad und mehr brauche es aber über längere Zeit schönes Wetter. Ausserdem fliesse immer noch Schneewasser ab.
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Nach einer längeren Schönwetterphase sieht es zurzeit allerdings nicht aus. Schon am Donnerstagnachmittag steigt das Schauer- und Gewitterrisiko. Die Temperaturen liegen aber noch bei 24 Grad. Am Wochenende wird es wieder kühler, Regen und Gewitter sind angesagt. «Am Sonntag droht je nach Daten schon wieder recht viel Niederschlag», sagt Roger Perret.
Für Markus Keller ist dies aber kein Grund, Trübsal zu blasen. «Die Sommermonate sind Juni, Juli und August – wir haben noch genug Zeit für einen tollen Sommer», sagt er.
