Studentin sucht in Zürich verzweifelt nach verlorenem Goldketteli
Von einer Sekunde auf die andere verlor T.G.* ein jahrelanges Andenken – ein Goldketteli mit einem Anhänger ihres Sternzeichens, den Fischen. «Als ich mich im Lift im Spiegel ansah, merkte ich, dass die Kette, die ich jahrelang jeden Tag um meinen Hals getragen hatte, plötzlich weg war», berichtet die Physikstudentin.
Auf die Frage, was ihr die Kette bedeute, bricht sie gleich in Tränen aus. Es gehe ihr nicht um den Wert der Kette, sagt G. «Sie ist ein Andenken an meine Grossmutter, die sie mir zur Geburt schenkte», sagt sie schluchzend. Ihre Grossmutter sei 94-jährig und wohne in Deutschland. «Ihr geht es nicht mehr gut. Die Frage ist, wie lange sie noch lebt.» Da G. bei ihrem Partner in Zürich wohnt, aber noch an der Universität Bonn studiert, pendelt sie zwischen Zürich und Deutschland.
«An der Haltestelle richtete ich meine Kette noch»
Die Studentin vermutet, dass sie das Andenken auf dem Weg zu einem Babysitting-Termin verlor. Am 10. Januar stieg sie bei der Haltestelle Chavez-Allee im Zürcher Glattpark in den 781er-Bus und fuhr bis zur Station Bahnhof Oerlikon Nord. Dort wechselte sie in den 80er-Bus und fuhr bis zur Station Chaletweg.
«An der Haltestelle im Glattpark richtete ich meine Kette noch», erinnert sie sich. Irgendwo auf dem Weg müsse die Kette gerissen und heruntergefallen sein, sagt G. Vielleicht habe sich die Kette im Schal verheddert und sei deshalb gerissen oder der Verschluss sei kaputtgegangen.
Manche Schmuckdiebe sind so geschickt, dass sie Passantinnen und Passanten etwa Uhren direkt vom Handgelenk klauen. An einen Entreissdiebstahl glaubt G. jedoch nicht. «Ich verlor die Kette unter der Woche zwischen 11 und 12 Uhr und es hatte kaum Leute in den Bussen.»
Kleiner Finderlohn winkt
Die Studentin hat alles unternommen, um das vermisste Schmuckstück zu finden. Sie hängte an den Haltestellen Verlustanzeigen auf. Auch meldete sie das Ketteli den Fundbüros der Stadt Zürich und des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) und machte einen Eintrag beim Fundservice Easyfind. Bis jetzt erfolglos fragte sie auch beim Glattpark und bei zwei Goldankäufern nach der Kette.
Die Hoffnung hat G. aber noch nicht aufgegeben. «Die Kette bedeutet mir so viel. Ich bin darum auch bereit, der Person, die sie gefunden hat, einen kleinen Finderlohn zu bezahlen.»
*Name der Redaktion bekannt.