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Street Parade 2024 lockt fast 1 Million Raver ans Zürcher Seebecken

Quelle: TeleZüri

Techno-Fest

Street Parade 2024 lockt fast 1 Million Raver ans Zürcher Seebecken

Extravagante Kostüme, DJs aus aller Welt, bunt dekorierte Love Mobiles und ganz viel House und Techno: Das war die Street Parade 2024 in Zürich.

Rund 920'000 Personen haben an der Street Parade in Zürich teilgenommen. Diese Zahl schätzten die Organisatoren, die ein friedliches Fest vermeldeten.

Laut Schutz & Rettung Zürich verletzten sich vier Personen schwer. Diese wurden durch Schutz & Rettung Zürich erstbehandelt und ins Spital überführt. Insgesamt führte die Sanität 729 Behandlungen durch, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damals waren es 615 Behandlungen.

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Auch die Anzahl Hospitalisationen stieg gegenüber dem Vorjahr. Schutz & Rettung verzeichnete 53 Hospitalisationen, letztes Jahr waren es 42. In den meisten Fällen handelte es sich um Leichtverletzte, etwa durch Schnittverletzungen (230), übermässigen Alkoholkonsum (173) sowie Behandlungen aufgrund von Betäubungsmitteln (117).

Bis zum Morgengrauen wurden 79 Personen in die Patientensammelstelle zur Überwachung und Ausnüchterung überführt, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (98) bedeutet. Insgesamt zieht Schutz & Rettung laut Bilanz von Sonntagmorgen ein positives Fazit.

29 Personen verhaftet

Die Stadtpolizei Zürich nahm 29 Personen verschiedener Nationalitäten wegen verschiedener Delikte fest. Wie in den vergangenen Jahren häuften sich am Abend und in der Nacht Meldungen wegen Streitereien und Auseinandersetzungen, wie die Stadtpolizei Zürich am Sonntag mitteilte. Auch dieses Jahr seien mehrheitlich Diebstahlanzeigen erstattet worden. Unter anderem seien bei einem 34-jährigen Rumänen über 30 Mobiltelefone sichergestellt worden.

Kurz vor 20.30 Uhr kam es laut Mitteilung an der Genferstrasse zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 38-jährigen Schweizer, zwei Jugendlichen und einem jungen Erwachsenen. Im Verlauf dieses Streits sei einer der Jugendlichen mit einer Stichwaffe verletzt worden. Die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft nahmen Ermittlungen auf.

Kurz nach Mitternacht sei am Utoquai ein 21-jähriger Mann von mehreren Personen angegriffen und am Kopf verletzt worden. Die Sanität von Schutz & Rettung Zürich brachte ihn ins Spital.

Drogen und Sexualdelikt

Betäubungsmittelfahnder stellten in Zusammenhang mit der Street Parade 150 Portionen Ecstasy, 45 Portionen MDMA, 4 Gramm Amphetamin und rund 250 Gramm Kokain sicher, wie es weiter hiess. Auch wegen eines Sexualdelikts seien Ermittlungen aufgenommen worden.

Die Wasserschutzpolizistinnen hätten mehrere Tauchgänge durchgeführt, weil Schwimmer als vermisst gemeldet worden seien. Alle Vermisstmeldungen seien revoziert worden.

Zudem habe es zwölf Verzeigungen wegen Lärms, illegalen Alkoholverkäufen, Zollvergehen sowie vereinzelten Verstössen gegen das Gastgewerbegesetz gegeben. Und 18 Personen seien in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle eingeliefert worden. Auch Drohnen führten dieses Jahr zu Polizeieinsätzen.

Fehlbare Bootsführer weggeschickt

Gegen 15 Uhr war der Andrang laut Stadtpolizei so gross, dass mehrere Bereiche entlang der Umzugsroute durch Personenlenkungsmassnahmen entlastet werden mussten. Rund um die Quaibrücke wies die Polizei mehrere Schwimmerinnen und Schwimmer aus dem Zürichsee und der Limmat. Auch einige Bootsführer, die sich bei der Quaibrücke nicht an die Verkehrsvorschriften hielten, wurden weggeschickt.

In diesem Bereich verfärbte sich die Limmat am Nachmittag punktuell grün. Dabei handelte sich um für die Umwelt ungefährliches Uranin, wie die Stadtpolizei mitteilte.

Kontrollen im Bezirk Uster

Die Kantonspolizei Zürich, die im Hauptbahnhof für die Sicherheit zuständig ist, meldete bis am Abend zehn Verhaftete. Es handelte sich in der Regel um Diebstähle oder Handel mit Betäubungsmittel.

Wie in den vergangenen Jahren kontrollierte die Kantonspolizei Zürich am Samstagmorgen und in der Nacht auf Sonntag auf der Autobahn 3W und an verschiedenen Örtlichkeiten im Bezirk Uster die mit Autos an- und abreisenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Street Parade. Dabei wurden kleinere Mengen an Betäubungsmittel, wie Kokain, Marihuana, MDMA und Crystal Meth sichergestellt. Von den rund 180 kontrollierten Fahrzeugen wurden laut Medienmitteilung der Kantonspolizei zwölf Personen in fahrunfähigem Zustand gelenkt. Sieben Personen befanden sich in einem Zustand, der keine Weiterfahrt erlaubte. Ihnen wurde der Führerausweis vor Ort abgenommen.

Grosse Polizeipräsenz

Die von den Organisatoren gemeldete Zahl von 920'000 Teilnehmenden liegt gleich hoch wie 2023. Zürich sei die Techno-Hauptstadt, meldete die Medienstelle der Street Parade am Abend.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot präsent. Auffallend waren die Strassensperren auf den Zugangsstrassen. Diese sollten Anschläge mit Autos oder Lastwagen verhindern. In den Fokus gerieten die Sicherheitsmassnahmen nach den bekannt gewordenen Anschlagsplänen von Islamisten auf Konzerte von Taylor Swift in Wien diese Woche.

Party und Abfall

Die meisten Raverinnen und Raver waren aber in Feierlaune. Mit Pailletten an den Kleidern, knappen Kostümen oder einfach nur in T-Shirt und kurzer Hose feierten und tanzten sie zur Musik.

Die 31. Street Parade war wohl eine der heissesten Technopartys in Zürich. Bei grosser Hitze und wolkenlosem Himmel war jede Kühlung willkommen. Während einige in den Zürichsee sprangen, zogen andere Alkohol oder viel Wasser vor.

Ständiges Thema an der Street Parade ist der Abfall, der bei so vielen Menschen unvermeidlich ist. Am Samstag landeten vor allem Getränkedosen und -flaschen auf dem Boden. Trotz vieler aufgestellter Pissioirs und Toitoi-Boxen waren auch immer wieder Männer zu sehen, die an Hauswände und Hecken pinkelten.

Love-Mobile-Stau vor der Quaibrücke

Ab 13 Uhr spielte die Musik auf sieben Bühnen entlang der Route. Die grösste Bühne auf dem Sechseläutenplatz zog besonders viele Leute an. Die Party war schon früh in vollem Gange. Nach 14 Uhr fuhr das erste der 28 Love Mobiles in gemächlichem Tempo am Utoquai los. Vor dem Nadelöhr Quaibrücke stauten sie sich. Sie passierten die enge Stelle einzeln.

(sda/osc/oeb)

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 10. August 2024 07:38
aktualisiert: 11. August 2024 12:43