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Staubildung unvermeidbar: So läuft die Baustelle auf der Forchstrasse in Zürich

Zwischen dem Kreuzplatz und dem Hegibachplatz müssen die Werkleitungen, der Strassenbelag und die Tramgleise erneuert werden. (Archivbild)
Foto: Google Street View
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Stau unvermeidbar: So läufts mit der Grossbaustelle auf der Forchstrasse

Seit Anfang Jahr wird ein Abschnitt der Forchstrasse saniert und die Strasse ist deswegen stadteinwärts gesperrt. Das führt zu mehr Ausweichverkehr, nicht aber zu mehr Unfällen.

Es ist eng auf der Forchstrasse. Spätestens seit den Renovationsarbeiten, die am 12. Februar begannen, braucht es auf dieser Zürcher Verkehrsachse viel Geduld. Dies beobachtet auch die Dienstabteilung Verkehr, wie Sprecherin Nadja Häberli gegenüber ZüriToday ausführt. «Auf der Forchstrasse stauten sich bereits vor der Baustelle punktuell Fahrzeuge. Bei der Baustellensperrung einer Hauptverkehrsachse wie der Forchstrasse ist Staubildung bzw. die Verlagerung des Verkehrs, zum Beispiel in die Zollikerstrasse, somit unvermeidbar.»

Die Sanierung der Forchstrasse hat auch Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr im Quartier. Zwar laufe der Trambetrieb der Linie 11 und der Forchbahn S18 grundsätzlich ohne nennenswerte Störungen. Bemerkbar macht sich laut Leo Herrmann, Mediensprecher der VBZ, allerdings der Umleitungsverkehr, der von der Forchstrasse her kommt. «Ein Teil des motorisierten Individualverkehrs fliesst nämlich über die Höschgasse in die Bellerivestrasse. Dies verursacht auf den Tramlinien 2 und 4 sowie auf der Trolleybuslinie 33 in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend mitunter grössere Verspätungen.»

Zwischen Kreuzplatz und Hegibachplatz wird gebaut.
Foto: Stadt Zürich

Kein Problem für die Forchbahn

Bei der Forchbahn heisst es auf Anfrage, dass die Baustelle für den Betrieb der S18 kein Problem darstelle. Peter Seiler, Geschäftsbereichsleiter Produktion und verantwortlich für den Fahrbetrieb der Forchbahn, führt dies auf zwei Faktoren zurück: Zum einen sei dies die Tatsache, dass die Strasse stadteinwärts gesperrt sei, zum anderen, dass im Baustellenbereich Verkehrssicherheitspersonal eingesetzt werde. Die Sanierung sei sicherheitsmässig gut organisiert und ermögliche einen reibungslosen Betrieb.

Nicht mehr Unfälle mit der S18

Dies zeigt sich laut Seiler auch bei den Unfallzahlen. Seit Beginn der Bauarbeiten sei es nicht zu mehr Kollisionen gekommen als in den Vorjahren ohne Baustelle. Generell nähmen die Unfälle nicht zu und das, obwohl der Verkehr auf der Forchstrasse über die letzten Jahre stetig zugenommen habe. «Was hingegen mehr vorkommt, sind Notstopps, mit denen unser Fahrpersonal Kollisionen verhindert», ergänzt Seiler.

Dass es immer wieder zu Fast-Unfällen kommt, beobachtet auch Remo Jucker vom Quartierverein Hirslanden. Wie er gegenüber ZüriToday ausführt, müssen Fussgängerinnen und Fussgänger, die über den Hegibachplatz wollen, sieben Fahrspuren queren. «Dabei werden nicht selten Fussgänger von den heranbrausenden Trams oder der Forchbahn überrascht. Man beobachtet oft, dass die Trams mit ihren Klingeln oder andere Passanten unaufmerksame Fussgängerinnen und Fussgänger warnen müssen», erzählt er.

Bei den VBZ und der Dienstabteilung Verkehr heisst es auf Anfrage, dass man die bisherigen Unfallzahlen für das Jahr 2024 noch nicht habe verifizieren können. In den letzten fünf Jahren (2019 bis 2023) passierten auf der gesamten Forchstrasse bis zur Stadtgrenze 46 Unfälle mit Beteiligung eines Trams oder der Forchbahn. In 60 Prozent der Unfälle waren Personenwagen involviert, in 13 Prozent Fussgängerinnen und Fussgänger.

Probleme an der Minervastrasse

Zurück zur Baustelle: Beim Quartierverein beobachtet man, dass sich die Anpassungen im Verkehrsregime durch die Sanierungsarbeiten positiv auf die Verkehrssicherheit auswirken. Der motorisierte Individualverkehr sei weniger geworden und Verkehrsdienste würden der Verkehr beim «kritischen Kreuzungsbereich» zwischen Autos und dem ÖV beim Hegibachplatz regeln. «Zudem wurde auch der Schulweg vom Hegibachplatz zum Schulhaus Neumünster zusätzlich von einem Verkehrsdienst betreut» ergänzt Remo Jucker. Kritischer betrachtet er die Entscheidung, die Einbahnregelung in der Minervastrasse aufzuheben.

Autos befahren auf der Minervastrasse das Trottoir.
Foto: Quartierverein Hirslanden / Remo Jucker

Dort komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen im Baustellenbereich. Dazu zählten zum Beispiel Autos, die die Trottoirs befahren oder Rückstau bis auf die Forch- und Hegibachstrasse.

Rückstau auf der Minervastrasse
Foto: Quartierverein Hirslanden / Remo Jucker

Weiter viel Verkehr

Läuft alles planmässig, wird die Strassensperre stadteinwärts am 29. November um 17 Uhr wieder aufgehoben. Beim Quartierverein schaut man aber weiterhin genau auf die Forchstrasse. Durch den Ausbau der Spitäler sowie die zusätzliche Tramlinie, die die Forchstrasse ab 2025 befahren soll, werde der stark befahrene Hegibachplatz weiter belastet, prognostiziert Jucker.

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(oeb)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 31. Juli 2024 04:45
aktualisiert: 31. Juli 2024 08:58