So gehen Zürcher Spitäler gegen Food Waste vor
Alleine im März 2022 landeten im Stadtspital Waid Lebensmittel im Wert von über 6000 Franken im Abfall, berichtet der «Zürcher Unterländer». Das ärgerte den Küchenchef Enrico Dahl. Nicht nur wegen der Umweltbelastung und dem finanziellen Schaden, sondern auch wegen der Zeit und der Arbeit, die dahinterstecken. Dahl begann deshalb, die Essenabfälle von Hand zu zählen. Erst mit der Hand, später mit der Hilfe von «Kitro».
KI analysiert das weggeworfene Essen
Kitro ist ein Messsystem mit einer Waage und einer Kamera. Diese macht Fotos von weggeworfenen Essensresten, die mittels einer künstlichen Intelligenz analysiert werden. Das Stadtspital erhält damit einen Überblick, welche Lebensmittel in welcher Menge im Abfall landen. Das hilft bei der Planung der Einkäufe.
Kitro ist im Triemli seit September 2020 und im Waidspital seit Oktober 2021 im Einsatz. Die Lebensmittelverschwendung konnte in dieser Zeit von 129 respektive 139 Gramm auf 60 Gramm pro Teller reduziert werden.
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Essenszeitpunkt und Menügrösse in Bülach frei wählbar
Einen anderen Ansatz im Kampf gegen Food Waste verfolgt das Spital Bülach. Patientinnen und Patienten können ihre Menüs hier nach Wunsch aus einer Karte zusammenstellen. Für die drei Komponenten Fleisch, Fisch und Gemüse kann die Grösse der Portion individuell angegeben werden.
In Bülach kann die Essenszeit ausserdem selbst bestimmt werden, die Küche ist zwischen 6 und 19 Uhr besetzt. Für den Küchenchef sei das kein Problem, das Personal müsse aber motiviert und bereit sein, flexibel zu arbeiten. Das Kantonsspital Frauenfeld, das ebenfalls auf mehr Flexibilität bei der Verpflegung der Patientinnen und Patienten setzt, konnte durch die Massnahme 50'000 Mahlzeiten pro Jahr einsparen.
(lba)