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Riesen-Coup: Chinesische Betrüger prellen Casino Zürich um 130'000 Franken

Quelle: Exklusiver Einblick: So siehts im Casino Zürich ausserhalb der Öffnungszeiten aus / ZüriToday / Angela Rosser / Rochus Zopp

«Chinese Eleven»

Chinesische Bande prellt Casino Zürich um 130'000 Franken

Die Polizei verhaftete im Casino Zürich im Frühling eine chinesische Bande. Diese hatte dort über 130'000 Franken ertrogen.

Elf chinesischen Arbeiterinnen und Arbeitern einer Textilfabrik in Italien gelang im Casino Zürich der grösste Coup, den die Schweizer Glücksspielszene je gesehen hat. Um insgesamt 130'000 Franken prellte die in Ermittlerkreisen als «Chinese Eleven» bekannte Bande das Casino, wie die «NZZ» berichtet.

Gelungen ist ihnen der Coup beim Spiel Punto Banco. Ziel ist es, mit zwei oder maximal drei Karten neun Punkte zu erzielen oder sich diesen zumindest mehr zu nähern als der Gegner. Die chinesische Bande wendete dabei einen Trick an, der in der Szene seit Jahren bekannt ist.

Trick angewendet

Rund 40 Minuten vor dem Spiel setzte sich ein Spieler mit einem Komplizen laut der Zeitung ein erstes Mal an den Spieltisch. Als der Croupier den Kartenstapel vor den Spieler hinstellte, damit dieser den Stapel mit einer schwarzen Schneidekarte teilen konnte, lenkte der Komplize für einen kurzen Augenblick die Aufmerksamkeit des Croupiers auf sich.

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Der Spieler konnte dabei mit der Schneidekarte über den Kartenstapel fahren und die Karten mit dem Daumen so minimal auffächern, dass die Ecken für die Kamera am präparierten Telefon kurz sichtbar wurden. Da der Spieler vorgab, ein SMS zu schreiben, bemerkte der Croupier nichts.

Danach verliessen die beiden Männer das Casino. Draussen schauten sie sich die heimlich gemachten Aufnahmen an und merkten sich die Reihenfolge der Karten. Zurück im Casino musste ein zweiter Komplize auf das Signal warten: Setzte sein Boss einen hohen Betrag, musste er auf das gleiche Feld setzen. Schliesslich wusste der Boss, welche Karte als Nächstes gespielt würde.

Aufgeflogen wegen Videoüberachung

Beim dritten Mal flog die Bande auf – am Abend des 27. März verhaftete die Polizei die drei Chinesen im Casino. Den Betrug hätten sie mithilfe der Videoüberwachung und der wachsamen, erfahrenen Mitarbeitenden aufdecken können, sagt Kasino-Direktor Marcus Jost zur NZZ.

Einer der elf Männer wurde verurteilt. Acht weitere Mitglieder wurden mit Strafbefehlen verurteilt. Diese Strafbefehle sind aber noch nicht rechtskräftig.

(bza)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 18. Juni 2024 11:45
aktualisiert: 18. Juni 2024 11:45