Orthodoxe Juden wollen Nylonfaden quer durch Zürich spannen
Orthodoxe Jüdinnen und Juden dürfen am Sabbat ausserhalb ihres Zuhauses keine Gegenstände tragen oder bewegen: Keine Kinderwagen, keine Schlüssel, kein Geld. Um dieses Problem zu umgehen, hat nun ein Zürcher Start-up-Investor eine Idee. Er will einen sogenannten «Eruv» aufbauen. Dies ist eine symbolische Grenze, mit der man ein Gebiet abstecken kann und das so als erweitertes Zuhause gilt. Vom sogenannten «talmudischen Kniff» berichtet die «Neue Zürcher Zeitung» am Freitag.
Konzept aus London und New York
Der Eruv wird dabei entlang bestehender Mäuerchen, Zäune und Stromleitungen verlaufen. Lücken werden mit Nylonfäden geschlossen. Laut den Initianten des Projektes wird dies auf etwas 500 Metern Länge geschehen. Dieses Konzept kennt man bereits von Städten wie New York oder London.
Auch in Zürich-Wiedikon gibt es einen Eruv: Rund um die Synagoge an der Freigutstrasse sind seit Mitte der 1990er-Jahre zwei Fäden gespannt – wohl von den meisten Leuten unbemerkt.
Genauer Verlauf nicht bekannt
Für das neue Projekt braucht es aber noch eine definitive Baubewilligung. Denn teilweise wird dabei der Denkmalschutz tangiert. Die Initianten des Projekts wollen den Eruv durch Wiedikon, Enge und Wollishofen ziehen. Der genaue Verlauf ist aber noch nicht öffentlich bekannt.
(sda/lol)