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Opernhaus-Tänzer bricht sich die Hand bei Sturz in Orchestergraben

Unfälle in Zürcher Kulturhäusern

Opernhaus-Tänzer bricht sich die Hand bei Sturz in Orchestergraben

Arbeitsunfälle kann es in jedem Berufsumfeld geben, auch Kulturhäuser sind davor nicht gefeit. Das Opernhaus Zürich schreibt in seinem Magazin zum Saisonschluss offen über unglückliche Vorfälle. Einmal wurde eine Sängerin aus Versehen lackiert.

Eigentlich ist es eine humoristische Kolumne im Magazin des Opernhaus Zürich, verfasst vom technischen Direktor. Die letzte Kolumne einer sich zu Ende neigenden Saison widmet dieser aber «traditionell den Fehlern».

Da ist der Tänzer, welcher nicht wusste, dass der Orchestergraben nicht auf Position steht. Und deshalb tief in diesen hineinfällt und sich die Hand bricht. Oder der Techniker, der einen Stromschlag erleidet.

Verletzungen beim Tanz und Hörschäden

Beide haben sich vollständig erholt, bestätigt das Opernhaus auf Anfrage von ZüriToday. Der Techniker konnte nach einer kurzen Kontrolle beim Arzt seine Tätigkeit unverzüglich wiederaufnehmen. Der Tänzer tanzt mittlerweile wieder in den Aufführungen des Balletts Zürich.

Ganz allgemein gibt es jährlich durchschnittlich zwischen 60 und 80 Berufsunfälle im Opernhaus. Darin enthalten sind auch Bagatellunfälle wie Prellungen oder einen Schnitt in den Finger. Lediglich drei bis sechs Unfälle pro Jahr sind schwerwiegenderen Grades. Als solcher zählt, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin mehr als 31 Tage ausfällt. Bei schweren Unfällen sind Verletzungen beim Tanz oder Hörschädigungen die häufigsten Ursachen.

Lackfarbe nicht für Hautkontakt geeignet

Ebenfalls ungünstig, jedoch durchaus glimpflich ausgegangen, ist der Vorfall einer Sängerin, welche sich in Farbe gewälzt hatte. Das wäre nicht passiert, hätte diese gewusst, dass die Acrylfarbe nicht für direkten Körperkontakt geeignet ist, steht in der Kolumne.

Und der Malsaal hätte die Farbe nicht rausgegeben, wenn bekannt gewesen wäre, dass sich jemand darin wälzen würde. Aber «auch Acryllack geht nach einer Stunde duschen und schrubben langsam weg».

Gute Arbeit ist unfallfrei

Beim grössten Theaterhaus, dem Schauspielhaus Zürich, gibt es im Schnitt circa fünf Unfälle pro Saison. Mechanische Verletzungen (Schürfungen, Schnitte, etc.) und Stolpern und Stürzen sind die häufigsten Ursachen dafür. Schwere Unfälle gibt es nur alle fünf bis zehn Jahre, schreibt das Schauspielhaus Zürich.

Man halte sich an die Eidgenössischen Richtlinien sowie an die Vorgaben des Schweizerischen Bühnenverbandes und des Schweizer Verbandes Technischer Bühnenberufe. Damit gewährleiste man die Sicherheit der Mitarbeitenden und des Publikums. «Nur eine unfallfreie Arbeit ist eine gute Arbeit», sagt Dirk Wauschkuhn, technischer Direktor am Schauspielhaus Zürich.

Winterthurer Häuser

In Winterthur zählen das Casinotheater, das Theater Winterthur und das Theater Kanton Zürich zu den grossen Häusern. Das Casinotheater und das Theater Winterthur liessen Anfragen mehrfach unbeantwortet oder wollten keine Stellung zum Thema nehmen.

Auch beim Theater Kanton Zürich heisst es, dass man keine Stellung beziehen will. «Es sei erwähnt, dass unser Haus von schweren Unfällen in den vergangenen Jahren verschont blieb und es hoffentlich auch so bleibt.»

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 14. Juli 2023 16:26
aktualisiert: 14. Juli 2023 16:26