Zürich
Stadt Zürich

Drohnen-Spanner belästigen Gäste in Zürcher Frauenbadi

Polizei machtlos

Drohnen-Spanner nerven Badegäste in Zürcher Frauenbadi

In der Frauenbadi der Stadt Zürich fühlen sich Frauen besser vor Männerblicken geschützt als in anderen Badis. Offenbar greifen Spanner aber auch zu anderen Mitteln. Eine Leserin klagt über Drohnenflüge über der Frauenbadi. Sie ist nicht die Einzige.

Eigentlich sollten die weiblichen Badegäste in der Frauenbadi am Stadthausquai so sicher sein vor Voyeuren wie sonst in keinem Bad der Stadt. Potenzielle männliche Spanner dürfen gar nicht erst in die Badi. Rund um das Becken der Flussbadi schützt ein schwimmendes Konstrukt aus Holz vor schaulustigen Passanten. Und doch sind immer wieder Gäste beunruhigt.

«Ich war nicht die Einzige, die sich störte»

«Die Drohne surrte kaum bemerkbar direkt über der Badi», erzählt eine Leserin, die nicht mit Namen genannt werden möchte. «Ich war nicht die Einzige, die die Drohne bemerkte und auch ganz offensichtlich nicht die Einzige, die sich davon gestört fühlte», erzählt sie weiter. Der Vorfall ereignete sich anfangs Juli. Vom Personal seien die Frauen darauf hingewiesen worden, solche Vorfälle bei der Kasse zu melden.

Drohnenflüge in der Innenstadt erlaubt

Ob es sich bei dem Vorfall um eine Spanner-Drohne gehandelt hat oder nicht, ist natürlich schwer festzustellen. Laut Angaben des Bundesamts für Zivilluftfahrt BAZL ist das Fliegen von Drohnen in der Zürcher Innenstadt auch nicht verboten. Sofern allerdings Personen von einer Drohne gefilmt oder fotografiert werden und die Gesichter auch erkennbar sind, braucht es eine Einwilligung der Betroffenen.

Handelt sich nicht um einen Einzelfall

Im Falle der Drohne in der Frauenbadi anfangs Juli wussten die Badegäste offensichtlich nicht Bescheid – ob aber Videos oder Fotos gemacht wurden, ist unklar. Von der Stadtpolizei Zürich heisst es auf Anfrage, man wisse nichts von diesem spezifischen Vorfall. Allerdings würden immer wieder Meldungen von Personen eingehen, die sich von Drohnen gestört fühlen – in Badis, aber auch an anderen Orten im Stadtgebiet.
Aus der Frauenbadi sei dieses Jahr bereits eine andere Meldung eingegangen. Beim Gespräch mit dem Drohnenpiloten hätten die ausgerückten Polizisten aber festgestellt, dass er keine unerlaubten Aufnahmen gemacht hatte. Auch beim Sportamt der Stadt heisst es, es gäbe immer wieder Meldungen wegen möglicher Spanner in den Zürcher Badis. Diese Meldungen würden jeweils an die Polizei weitergeleitet. Derzeit komme das alle zwei bis drei Wochen vor. Aus der Frauenbadi gäbe es diesen Sommer tendenziell weniger Meldungen als in anderen Jahren.

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 15. Juli 2022 07:29
aktualisiert: 5. August 2024 09:04