Besetzer-Wagenburg auf Zürcher Hardturmbrache darf bleiben

Schätzungsweise 80 Besetzer des ehemaligen Koch-Areals wohnen zurzeit auf der Hardturmbrache. Eine Räumung der Brache plant die Stadt nicht. Die Besetzerinnen dürfen vorerst bleiben, heisst es bei der Stadt auf Anfrage.

Seit Mitte Februar leben die Besetzer des geräumten Koch-Areals mit Wohnwagen, Hunden und Hühnern auf der Hardturmbrache. Auf ihrem Instagram-Kanal schreiben die Besetzer, dass ein neuer Wagenplatz namens Rotonda entstanden sei. Und dieser Wagenplatz darf vorerst bleiben.

Wie das zuständige Finanzdepartement der Stadt Zürich auf Anfrage von ZüriToday und TeleZüri mitteilt, werde die Besetzung bis auf Weiteres geduldet. «Eine Räumung auf Vorrat gibt es gemäss städtischer Praxis nicht und die Vorgaben für eine Räumung sind nicht gegeben», so Catharina Fingerhuth, Sprecherin des Finanzdepartements. Der Entscheid sei diese Woche gefallen.

Die Stadt Zürich orientiert sich bei polizeilichen Räumungen an einem Merkblatt. Voraussetzungen für eine solche Räumung sind gemäss dem Merkblatt ein gültiger Strafantrag oder eine Baubewilligung. Auch eine belegbare Neunutzung oder Denkmalschutz können Gründe für eine Räumung sein. Liegt eine Baubewilligung vor, so müssen die Bauarbeiten unverzüglich nach der Räumung aufgenommen werden.

Aktuell ist auf der Hardturmbrache in Zürich-West ein Baugesuch für ein Container-Dorf für Geflüchtete hängig. Das temporäre Container-Dorf wird allerdings nur bei Bedarf erstellt.