Ein riesiges Wandbild soll an die Menschen in Myanmar erinnern
Auf einer Hausfassadenfläche am Sihlquai im Stadtzürcher Kreis 5 entsteht ein Wandbild, das es zweierlei in sich hat: Einerseits ist das Mural rund 300 Quadratmeter gross. Entsprechend malen die Künstlerinnen und Künstler der Zürcher Nichtregierungsorganisation Cup of Color schon seit drei Wochen. Noch bemerkenswerter ist aber die Symbolik hinter dem Kunstwerk: Es soll auf die Situation im südostasiatischen Staat Myanmar aufmerksam machen.
Dort kam es am 1. Februar 2021 zu einem blutigen Militärputsch, der Hunderttausende von Menschen zur Flucht zwang. Das Wandbild zeigt denn auch eine trauernde burmesische Frau, die drei Finger in die Höhe hebt, «als Symbol für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit», wie Cup of Color in einer Medienmitteilung schreibt.
Militärregierung übermalt Mural in Myanmar
Die Frau mit der symbolträchtigen Geste ist aber nicht der einzige Bezug zu Myanmar: Auf die Hausfassade wurden zudem etliche Nachrichten gemalt, welche die Künstlerinnen und Künstler per Email, WhatsApp oder Instagram erreichten – von über 150 Burmesinnen und Burmesen aus aller Welt, auch aus der Schweiz. Sie leben zum Teil fernab von ihrer Heimat im Exil oder in Flüchtlingscamps. Ein Jahr nach dem Putsch ist die Lage in Myanmar nach wie vor prekär.
«Mit dem Mural wollen wir ein Zeichen setzen, auch für die zurückgebliebenen Leute in Myanmar: Ihr seid nicht vergessen gegangen», so Rahel Lam von Cup of Color. Dass das Wandbild anfangs kommender Woche fertiggestellt sein wird, hat auch vom Zeitpunkt her eine zusätzliche Symbolik bekommen: Erst kürzlich wurde eines der einzigen Wandbilder in Myanmar von der Militärregierung weiss überstrichen.