Der orange Riese taumelt – so ist der Stand bei den Migros-Töchtern
Die Migros kommt im Zuge der Umstrukturierung nicht zur Ruhe. Der Detailhandelsriese will sich wieder auf sein Kerngeschäft fokussieren. Hunderte Stellen fallen dem Sparkurs zum Opfer, mehrere Tochtergesellschaften werden verscherbelt. Dabei alles im Auge zu behalten, ist nicht einfach. Hier der Überblick, wie es um die Migros-Töchter steht.
SportX
Am Dienstag wurde bekannt, dass die Migros die Sportgeschäfte von Sport X an die Dosenbach-Ochsner Gruppe verkaufen konnte. 24 Filialen werden als Ochsner Sport weiterbetrieben, drei werden von Dosenbach übernommen. Für die weiteren 22 der insgesamt 49 SportX-Filialen der Migros in der ganzen Schweiz laufen derzeit Verhandlungen mit verschiedenen weiteren Interessenten.
Der Verkauf zieht auch Entlassungen mit sich. Gemäss der Migros wird mit einem Abbau von 95 Stellen gerechnet. Dieser soll bis Ende April 2025 vollzogen sein. Für die Betroffenen gibt es einen Sozialplan.
Die Geschäfte Bülach Süd, Mythen-Center Schwyz, Uster West, Zürichsee-Center in Wädenswil, Winterthur Grüzepark und Zürich City werden zu Ochsner-Sport-Filialen, das Geschäft im Brunau-Park wird zu einem Dosenbach.
Melectronics
Der Elektrohändler hat ein neues Zuhause bei Mediamarkt gefunden. Dieser übernimmt 20 von 37 Standorten. Die restlichen Filialen werden geschlossen und rund 150 Mitarbeitende verlieren ihren Job. Im Züribiet werden die Filialen in Bülach, Zürich Limmatplatz, Zürich City und im Mythencenter Schwy weiterbetrieben.
Mibelle
Auch für die Mibelle Group sucht die Migros einen Abnehmer. Allerdings gestalte sich der Verkauf des Unternehmens, dessen Portfolio von Kosmetik über Waschmittel bis hin zu Margarine reicht, schwierig. Bisher konnte noch kein Interessent gefunden werden. Wie die «Lebensmittelzeitung» berichtete, stehe der Verkauf von einzelnen Sparten im Raum. Wenn möglich solle aber die gesamte Gruppe an eine neue Eigentümerin verkauft werden.
Hotelplan
Der Reiseanbieter soll ebenfalls veräussert werden. Der Verkaufsprozess laufe bereits, doch auch hier wurde noch kein Käufer gefunden. Spekuliert wurde, dass die DER Touristik Suisse, nach Hotelplan das zweitgrösste Tourismusunternehmen in der Schweiz, Interesse zeigt.
Micasa, Bike World und Do it + Garden
Ebenfalls zum Verkauf stehen das Einrichtungshaus Micasa, der Velohändler Bike World und der Bau- und Hobbymarkt Do it + Garden. Wer die Geschäfte übernehmen könnte, ist derzeit nicht bekannt.
Obi
Der Baumarkt wird vom orangen Riesen als Franchise betrieben. Im Gegensatz zu Do it + Garden ist das Geschäft eher auf Profis ausgerichtet. Was langfristig mit den zehn Filialen passieren wird, ist noch unklar. Eine Projektgruppe unter der Leitung der Migros Basel überlege sich zurzeit mögliche Optionen für die strategische Ausrichtung.
Migros Industrie
Nicht nur bei den Fachmärkten wurde der Rotstift angesetzt, sondern im ganzen Konzern. In der Migros Industrie werden rund 365 Stellen gestrichen. Davon betroffen sind unter anderem die Delica AG und der Milchverarbeiter Elsa Group.
Bei der Delica AG wird vor allem das Auslandsgeschäft reduziert. So werden die Marke Frey International und die Marken für Bohnenkaffee sowie gemahlenen Kaffee in Deutschland aufgegeben. Dadurch gehen hier 255 Vollzeitstellen flöten, 190 davon in der Schweiz, der Rest in Deutschland.
Bei der Elsa Group wird das Schwyzer Milchhuus zusammengespart. Der Betrieb in Rothenthurm und Brunnen wird eingestellt und die beiden Standorte im ersten Quartal 2025 geschlossen. Auch die Käseproduktion wird eingestellt. Durch die geplanten Schliessungen kommt es zum Abbau von 45 Arbeitsplätzen.
Migros Supermarkt
Im Kerngeschäft der Migros wurde ebenfalls fleissig gekürzt. 150 Vollzeitstellen wurden gestrichen. Hauptsächlich betroffen davon waren Mitarbeitende am Hauptsitz in Zürich.
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