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Goethe in Zürich

Goethe
Foto: Pixabay
Zürich Inside

Goethe in Zürich

Berühmte Reisende, die in Zürich Halt machen, gibt es viele. Nicht nur in früherer Zeit, als Reisen mit Kutsche und Pferd noch beschwerlicher war, sondern auch heute finden Prominente aus Film, Literatur und Wirtschaft den Weg nach Zürich. So war auch Johann Wolfgang Goethe in den Jahren 1775, 1779 und 1797 in Zürich.

In den drei Reisen, die Goethe in die Schweiz gemacht hat, war er unter anderem in Zürich, in der Innerschweiz und auf dem Gotthard. Die längste Reise dauerte 2 1⁄2 Monate, während die anderen beiden Reisen jeweils 1 Monat dauerten. Seine letzte Reise in die Schweiz unternahm er gemeinsam mit Schiller.

Geothe war jeweils als Gast des Zürcher Hauptpredigers Lavater an der Spiegelgasse. Gewohnt hat Lavater im Hotel Schwert an der Limmat. Erkennen kann man das Gebäube, welches an der Rudolf Brun-Brücke vis-à-vis des Hotel Storchen steht, an der graue gestrichenen Fassade. Damals war das die Nummer 1 Adresse Zürichs. Später nächtigte er in der heutigen Kaiser’s Reblaube. In der damaligen Schlafkammer Goethes - logischerweise Goethestübli genannt- kann man sich heute noch kulinarischem Genuss hingeben.

1779 notierte Goethe: «Der Anblick des Zürcher Sees, vor dem Tore des Schwertes genossen, ist mir noch gegenwärtig». Goethe entwickelte also über die Jahre hinweg eine besondere Liebe zum Zürichsee.

Grosse Aufregung gab es 1909 in Zürich, als der Gymi-Schüler Eduard Denzler an der Stadelhoferstrasse in Zürich ein verschollenes Goethemanuskript entdeckt hatte. Es handelte sich um Fragmente von Goethes Theaterroman «Willhelm Meisters theatralische Sendung».

Goethe-Gesellschaft Schweiz
www.goethe-gesellschaft.ch

Restaurant Kaiser’s Reblaube
Schon Goethe wusste die Gastlichkeit dieses 1260 erbauten Hauses zu schätzen und erwähnt in seinen Notizen mehrfach, wie gut hier jeweils für sein leibliches Wohl gesorgt wurde. Auch heute wird in der historischen und gemütlichen Weinstube kulinarisch und herzlich umsorgt. In seinem ehemaligen Schlafgemach, mit Blick auf St. Peter, werden Veranstaltungen und Bankette mit bis zu 26 Personen durchgeführt.

Glockengasse 7, 8001 Zürich
044 221 21 20
www.kaisers-reblaube.ch

Gedicht aus dem Tagebuch Goethes der Schweizer Reise:

15. Junius 1775, aufm Zürichersee
Ich saug’ an meiner Nabelschnur
Nun Nahrung aus der Welt.
Und herrlich rings ist die Natur,
Die mich am Busen hält.
Die Welle wieget unsern Kahn
Im Rudertakt hinauf,
Und Berge wolkenangetan
Entgegnen unserm Lauf

Aug’ mein Aug’, was sinkst du nieder?
Goldne Träume, kommt ihr wieder?
Weg, du Traum, so gold du bist,
Hier auch Lieb und Leben ist.

Auf der Welle blinken
Tausend schwebende Sterne,
Liebe Nebel trinken
Rings die türmende Ferne,
Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht,
Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.

Unser Zürich-Experte Peter Bührer stellt spannende Themen, Geheimtipps und Neuentdeckungen aus der Limmatstadt vor. Ob Menschen, Plätze, Geschichten oder Produkte: Wir reden darüber.

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Zürich Inside Buch
Foto: Zur Verfügung gestellt
Quelle: Radio 24
veröffentlicht: 1. November 2019 10:28
aktualisiert: 1. November 2019 10:28