ZFF-Besucherin verliert wegen Kate Winslet geliebten Schirm
Der Zürcher Sechseläutenplatz wurde zum Promi-Hotspot. Während zehn Tagen schritten am Zurich Film Festival (ZFF) Anfang Oktober zahlreiche Hollywood-Stars und weitere Persönlichkeiten über den grünen Teppich. Den Besuch von Kate Winslet, die ihren neuen Film «Lee – Die Fotografin» vorstellte, wollte die Zürcherin Tanja Huber* am regnerischen 7. Oktober hautnah erleben.
«Ich habe Kate Winslet gesehen und konnte Fotos von ihr machen», sagt Huber. Darüber habe sie sich gefreut. Inzwischen sei der Festival-Besuch für sie aber eher negativ behaftet. Grund dafür ist, dass sie seit dem besagten Abend ihren Regenschirm vermisst.
Dabei handelt es sich um einen schwarzen Herrenschirm mit Rundgriff – eigentlich ein 0815-Modell. «Der Schirm ist überhaupt nichts Besonderes. Auch ist er oben etwas ausgefranst», sagt Huber. Aber er bedeute ihr sehr viel. «Eine mir sehr nahestehende Person, welche vor etwas mehr als einem Jahr verstarb, hatte diesen Schirm oftmals bei sich.» Da es sehr persönlich für Huber ist, möchte sie diese nicht genauer nennen.
«War mit Fotografieren beschäftigt»
Der Schirm ist für Huber ein Andenken an diese Person. «Ich nahm den Schirm mit, weil das Film Festival ein spezieller Anlass ist.» Der Schirm habe in ihrer Tasche gesteckt. «Gleichzeitig war ich im Gedränge mit Fotografieren beschäftigt – da muss der Schirm wohl herausgefallen und abhandengekommen sein.»
Im Fundbüro des Zurich Film Festivals ist der schwarze Herrenschirm bis jetzt nicht aufgetaucht. «Das Personal war sehr mitfühlend und ging während des Festivals fast jeden Tag nach dem Schirm suchen», sagt Huber. Vor einer Woche schaltete Huber in mehreren Zeitungen Verlustmeldungen. «Ich habe dafür ein paar hundert Franken ausgegeben.»
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Wer den Schirm findet, geht nicht leer aus. Huber verspricht einen Finderlohn in dreistelliger Höhe. «Den genauen Betrag können wir dann noch besprechen.»
Vermisster Schmuck und gefundener Regenmantel
In der Stadt Zürich vermissen Menschen regelmässig Dinge mit emotionalem Wert. Bisher handelte es sich aber vor allem um Schmuckstücke. Im Sommer suchte ein junger Mann in Zürich Wiedikon nach einem goldenen Armkettchen mit M-Anhänger. Dieses hatte ihm sein Vater zum 18. Geburtstag vererbt. Im Frühling verlor eine 31-Jährige am Zürcher Stauffacher ein Armband aus Südseeperlen. Dabei handelte es sich um ein Geburtstagsgeschenk ihrer Eltern im Wert von rund 2000 Franken.
Anfang Jahr suchte eine Studentin ihre Sternzeichen-Kette, ein Andenken ihrer Grossmutter. Sie vermutete, diese im Bus Richtung Bahnhof Oerlikon Nord verloren zu haben. Bei sämtlichen Verlusten sind ZüriToday bisher keine Erfolgsmeldungen bekannt.
Es gab aber auch umgekehrte Meldungen. «Wer vermisst diesen Regenmantel?», hiess es in einem Inserat zu einem Regenmantel, den eine Frau im Mai auf einem Bänkli in Zürich Albisrieden bemerkt hatte.
*Name der Redaktion geändert.