Zürcherin will Stadt verrückt nach Taylor Swift machen
Die Zürcher Swifties fiebern auf den Höhepunkt ihres Jahres hin. Am 9. und 10. Juli macht der Mega-Star Taylor Swift auf ihrer Welttournee «The Eras Tour» in Zürich Halt. Die Tickets für die beiden Konzerte im Letzigrund waren bereits vor einem Jahr ratzfatz ausverkauft. Die US-Sängerin sorgt weltweit nicht nur für volle Konzertsäle. Sie schafft es auch, dass plötzlich ganze Städte verrückt nach ihr werden.
Als die 34-Jährige im März im kalifornischen Glendale auftrat, änderten die Verantwortlichen der Stadt diese kurzerhand auf den Namen «Swift City». Das texanische Arlington hiess den Star willkommen, indem die Stadt die Randol Mill Road vorübergehend in einen «Taylor Swift Way» umbenannte. Eine kulinarische Aktion startete New Jersey. Zu Ehren der Sängerin erklärte Gouverneur Phil Murphy das «Taylor Swift Schinken, Ei und Käse»-Sandwich zum offiziellen Sandwich des Bundesstaats.
Von *TAY* bis Karma
Die Zürcher Autorin Olivia El Sayed ist der Meinung, dass auch die Stadt Zürich dem Weltstar eine spezielle Ehre erweisen soll. Sie sei kein Swiftie, sagt die 43-Jährige. «Aber ich liebe viele ihrer Songs, feiere den Hype um sie und bin fasziniert von diesem ganzen Phänomen.»
Bei der Aktion denkt El Sayed unter anderem an die Kugeln des ehemaligen Ballyhauses an der Bahnhofstrasse. In diesen leuchtet in rot gepunkteten Buchstaben jeden Tag ein anderer Begriff auf. «Es wäre toll, wenn am ersten Konzerttag in den fünf Kugeln *TAY* und am zweiten Konzerttag SWIFT stehen würde», sagt El Sayed zu ZüriToday. Auch Songtitel wie «Lover» oder «Karma» hält sie für passend.
Bei den Behörden wurde die selbsternannte Aktivistin für schöne Dinge mit ihrer Idee bereits vorstellig. In zwei Instagram-Storys dokumentierte sie ihre Korrespondenz mit diesen. Vom Amt für Städtebau erhielt sie eine Absage. «Gerade rief mich eine seeeehr nette, seeeehr amüsierte Frau an vom Amt für Städtebau und nahm mir freundlichst jegliche Hoffnung», schrieb El Sayed in der Story. Bei Buchstaben im Zusammenhang mit Taylor Swifts Namen handle es sich um Werbung. «Und für Werbung dürfen die Kugeln nicht genutzt werden», fasste sie die Antwort des Amts zusammen.
Eigentümer macht Hoffnung
Eine weitere Anfrage startete El Sayed bei der Firma WBG AG für visuelle Kommunikation, welche für die Schrift in den Bally-Kugeln verantwortlich ist. In ihrem Update auf Instagram zum Thema ist zu erfahren, dass die Aktion am beschränkten Wörter-Pool scheitern könnte – dort waren die gewünschten Swift-Songtitel zur Zeit ihrer Anfrage noch nicht drin.
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Mehr Hoffnung bekam sie von der Eigentümerin des Gebäudes. Er könne keine Sonderedition der Botschaften auf den Bally-Kugeln versprechen, antwortete ein Vertreter der Immobiliengesellschaft PSP Swiss Property laut dem Post. «Aber lassen Sie sich überraschen. Vielleicht erscheint am 9. Juli doch noch was Passendes auf den Kugeln», vertröstete dieser die passionierte Instagrammerin. Die zuständige Person der PSP Swiss Property war am Montag nicht erreichbar.
Zürich Tourismus startet Aktionen
Bei der Stadt Zürich heisst es auf Anfrage, dass die Grundeigentümerin entscheide, ob ein solcher Schriftzug umgesetzt werde und, wie sie dazu stehe. «Die Liste der Begriffe, die nach dem Zufallsprinzip oder thematisch bei Anlässen geschaltet werden, wird jeweils Anfang des Jahres dem Fachbereich Reklamenbewilligung des Amts für Städtebau zur Prüfung vorgelegt», sagt Myriam Hunn, Mediensprecherin des Hochbaudepartements. «Die Kugeln dürfen gemäss Schutzvertrag keine kommerziellen Inhalte bewerben.»
Auch bei der Stadt Zürich gingen «diverse Anfragen aus der Bevölkerung ein», wie Myriam Hunn sagt. Da es sich um einen privaten Anlass handle, seien seitens der Stadt aber keine speziellen Swift-Aktionen geplant.
Für die Swifties hat Zürich Tourismus gute Nachrichten. Mediensprecher Michael Müller bestätigt, dass in der Stadt Aktionen zu Ehren Taylor Swifts in Planung sind. «Anfang Juli werden wir auf Social Media verschiedene Videos und Inspirationen dazu veröffentlichen.»