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VBZ erklärt: Deshalb schliessen Trams die Türe vor der Nase

Zürcher ÖV

Darum schliesst dir das Tram oft die Tür vor der Nase zu

Sobald das Tram zur Fahrt bereit ist, wird die Türfreigabe deaktiviert. Das Licht der Türtaste erlischt und blinkt rot auf, wenn man dann nochmals drückt. Ein ärgerlicher Moment für Fahrgäste, die gerade dabei waren, einen Fuss ins Tram zu setzen.

ZüriReporterin K.S.* ist genervt. «Ich erlebte es kürzlich zweimal hintereinander, dabei war ich die Erste an der Haltestelle und wartete schon fünf Minuten aufs Tram.» Die Leute begannen nach Ankunft einzusteigen und S. ging noch eine Türe weiter vor, weil hinten mit einer Touristengruppe schon alles voll war.

«Ich wollte gerade einsteigen, da schliesst sich die Tür aggressiv, ohne dass mein erneutes Drücken half. Das Tram zog von dannen.» Gerade am Abend sei das besonders mühsam, da an besagter Haltestelle nur alle 15 Minuten ein Tram käme.

Schon zu und doch nicht weg

Gemäss den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) soll die endgültige Schliessung nicht etwa am unfreundlichen Chauffeur oder der Chauffeuse liegen, sondern an der «Vorrang-Regel» bei Lichtsignalanlagen. «Die Türschliessung läuft indirekt ab», sagt Fabio Müller, Sprecher der VBZ.

Die Tramchauffeuse nehme die Türfreigabe zurück, wenn sie gemäss Fahrplan weiterfahren müsse und in diesem Moment kein Hindernis dafür sieht. Das Türschliessungssystem leite dann automatisch die Schliessung ein, so Müller. «Ab diesem Moment sind die Knöpfe an den Türen deaktiviert. Dies dauert einen kurzen Moment, dann schliessen sich die Türen.»

Vorrang für Trams und Busse

Ein ZüriReporter berichtet von Türen, die Leute noch ausgeschlossen hätten, das Tram sei aber dennoch nicht sofort abgefahren. Die VBZ erklärt das so: «Trams und Busse haben an Lichtsignalanlagen Vorrang. Beim Schliessen der Türen sendet das Fahrzeug deshalb ein Signal an die Verkehrsregelungsanlage.»

«Der Fahrplan in der Stadt Zürich ist eng getaktet. Bei einer Verzögerung kann es schnell passieren, dass das Tram die Grünphase der ‹ÖV-Ampel› verpasst und längere Zeit warten muss», erläutert Fabio Müller. «Verspätungen können sich über das ganze Netz anhäufen und dafür sorgen, dass die anderen Fahrgäste warten müssen.»

«In Zürich wird sogar nicht mal dann gewartet, wenn Fahrgäste nahen, die soeben aus einem anderen VBZ-Tram umgestiegen sind», findet K.S. Das Ganze sei keine Frage der Organisation, sondern habe mit Manieren und Entspannung zu tun.

Kein klares Signal – aber nicht immer

Beim Ausschalten der Türfreigabe können einzelne Türen noch offen sein. Dies geschieht dann, wenn du dich noch im Bereich der Lichtschranke befindest. Damit lässt sich von weitem nicht genau erkennen, ob das Tram noch wartet.

Bei älteren Tram-Modellen ist dem Fahrgast oft unklar, wann diese abfahren werden. Beim «Flexity»-Tram, das seit drei Jahren im Einsatz ist, sei trotz individueller Türöffnung leichter erkennbar, ob das Tram noch warte oder gleich abfahre, so die VBZ. Auf beiden Seiten angebrachte Lichtstreifen zeigen schon von weitem leuchtend den Türstatus an.

Lichtschranken verhindern Einklemmen

Dass man in der Tür steckenbleiben könnte, komme dank des Einklemmschutzsystems nicht vor, denn «alle Türen bei den Trams sind mit dem System ausgerüstet, das eine mehrfache Sicherheit bietet», erklärt Fabian Müller.

Und was ist, wenn die Türe endgültig schliesst und ich mich noch dazwischen befinde? «Lichtschranken oder Lichtgitter, sowie Sensoren erkennen, ob sich eine Person in der Tür befindet. Dann wird die Türschliessung abgebrochen», sagt Müller. Und warnt dennoch: «Trotz all dieser Sicherheitsvorkehrungen sollten Fahrgäste grundsätzlich niemals den Schliessvorgang stoppen.»

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 25. September 2024 06:03
aktualisiert: 25. September 2024 06:03