VBZ wollen mit Tram-Simulator die Ausbildung verbessern
Staus, überfüllte Wagen und unkonzentrierte Fussgänger lassen Trampilotinnen und Trampiloten die pure Hektik in ihrem Arbeitsalltag spüren. Der Druck auf das Personal im Führerstand nehme stetig zu, sagt Micha Amstad von der Gewerkschaft VPOD gegenüber dem «SonntagsBlick». Es komme häufiger zu Burnouts und Krankheiten: Rückenprobleme, Erschöpfungszustände und Schlafstörungen.
Lange Schichten und weite Arbeitswege erhöhen die Belastung
Die Belastung werde durch lange Schichten von bis zu 13 Stunden grösser. In Zürich wohnen laut Amstad 70 Prozent der VBZ-Mitarbeitenden nicht in der Stadt und müssen eine weite Anreise auf sich nehmen. So können sie Pausen nicht zu Hause verbringen. Statistische Untersuchungen aus Deutschland zeigen, dass sich Unfälle gegen Schichtende und am Schluss von mehrtägigen Einsätzen häufen.
Dass die VBZ unterbesetzt sind, übt ebenfalls Druck auf die Trampilotinnen und Trampiloten aus. Seit mehreren Wochen werben die Verkehrsbetriebe mit einer Nostalgie-Kampagne für über 50-Jährige. «Die Aktion hat nicht nur grosse Beachtung gefunden», sondern auch viele Bewerbungen ausgelöst, sagt VBZ-Sprecherin Daniela Tobler. Bei etwa 1700 Angestellten fehle derzeit eine tiefe zweistellige Zahl.
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Tram-Simulator soll ab 2026 bei den VBZ zum Einsatz kommen
Jetzt planen die VBZ weitere Neuerungen in der Ausbildung, um die personelle Situation zu verbessern. Neben grösseren Klassen soll ein Tram-Simulator zum Einsatz kommen. «Dieser soll für die Bedürfnisse der VBZ konfiguriert und 2026 in Betrieb genommen werden», so Tobler.
(hap)