Zürcher Stadtpolizei verschiesst Tränengas mit neuer Waffe
HK169 heisst die neue Begleitung der Zürcher Stadtpolizei. Erstmals gesichtet wurde die Waffe am 21. April an einer Protestaktion von FCZ-Fans. Auch an der Nachdemo zum 1. Mai war sie im Einsatz. Über die Menge der gekauften Waffen und ob weitere im Warenkorb sind, schweigt die Stadtpolizei Zürich, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Ebensowenig gibt Mediensprecher Michael Walker detailliert Auskunft zu den Gründen für den Kauf und zur Sicherheit der HK169. Grund für das Schweigen seien «polizeitaktische Gründe».
Die Stadtpolizei Zürich hat neue Waffen für den «unfriedlichen Ordnungsdienst» (sprich: Demonstrationen, Fussballspiele, etc).
— Basil Schöni (@[email protected]) (@basil_schoeni) July 23, 2024
Neben dem klassischen «Mehrzweckwerfer» (hier rechts) setzt die Stapo ZH neu auch den «HK 169» von Heckler & Koch ein (hier links).
(Thread) pic.twitter.com/E1RYlzu75v
Das war der 1. Mai 2024 in Zürich:
Quelle: Tele Züri / Rahel Osterwalder, Orgetorix Kuhn, Jonathan Dischner/ CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Neue Waffe bietet mehr Präzision
Klar sei, dass die neue Waffe für Reizstoff verwendet werde, denn mit ihr könnten Beamte präziser Tränengas direkt auf Demonstrierende oder Krawallmachende schiessen. Bisher feuerte die Stadtpolizei in einem weiten Bogen Gasgranaten zwischen die Demonstrierenden.
Dass die Stadtpolizei neue Waffen beschafft hat, stört den Grünen Lokalpolitiker und FCZ-Sicherheitschef Luca Maggi. «Man rüstet weiter auf, aber einer transparenten Debatte darüber stellt man sich nicht», sagt er gegenüber dem Tages-Anzeiger. Ähnlich äussert sich AL-Gemeinderat Moritz Bögli. Es sei krass, wie normal der Einsatz von Distanzwaffen in der Schweiz sei.
Bögli wirft der Stadtpolizei und deren Vorsteherin Karin Rykart (Grüne) ausserdem fehlende Transparenz vor: «Wenn Leute an eine Demo oder einen Match gehen, müssen sie wissen, welches die Konsequenzen sein können», so Bögli. Auf bürgerlicher Seite versteht man die Kritik derweil nicht. Es sei nachvollziehbar, dass die Stadtpolizei ihre Ausrüstung erneuern müsse, sagt etwa FDP-Gemeinderätin Martina Zürcher.
(joe/osc)
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