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Stadtpolizei Zürich verschiesst Tränengas an Demonstrationen mit neuer Waffe

Der neue «Mehrzweckwerfer» (mit gelben Markierungen) im Einsatz am 1. Mai bei der Stadtpolizei.
Foto: KEYSTONE/Ennio Leanza
Demos und Krawalle

Zürcher Stadtpolizei verschiesst Tränengas mit neuer Waffe

Seit April ist er in Gebrauch: Der neue «Mehrzweckwerfer» der Stadtpolizei Zürich. Damit können die Einsatzkräfte Tränengas präziser schiessen. Details über die Waffe gibt es seitens der Polizei keine.

HK169 heisst die neue Begleitung der Zürcher Stadtpolizei. Erstmals gesichtet wurde die Waffe am 21. April an einer Protestaktion von FCZ-Fans. Auch an der Nachdemo zum 1. Mai war sie im Einsatz. Über die Menge der gekauften Waffen und ob weitere im Warenkorb sind, schweigt die Stadtpolizei Zürich, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Ebensowenig gibt Mediensprecher Michael Walker detailliert Auskunft zu den Gründen für den Kauf und zur Sicherheit der HK169. Grund für das Schweigen seien «polizeitaktische Gründe».

Das war der 1. Mai 2024 in Zürich:

Quelle: Tele Züri / Rahel Osterwalder, Orgetorix Kuhn, Jonathan Dischner/ CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Neue Waffe bietet mehr Präzision

Klar sei, dass die neue Waffe für Reizstoff verwendet werde, denn mit ihr könnten Beamte präziser Tränengas direkt auf Demonstrierende oder Krawallmachende schiessen. Bisher feuerte die Stadtpolizei in einem weiten Bogen Gasgranaten zwischen die Demonstrierenden.

Dass die Stadtpolizei neue Waffen beschafft hat, stört den Grünen Lokalpolitiker und FCZ-Sicherheitschef Luca Maggi. «Man rüstet weiter auf, aber einer transparenten Debatte darüber stellt man sich nicht», sagt er gegenüber dem Tages-Anzeiger. Ähnlich äussert sich AL-Gemeinderat Moritz Bögli. Es sei krass, wie normal der Einsatz von Distanzwaffen in der Schweiz sei.

Bögli wirft der Stadtpolizei und deren Vorsteherin Karin Rykart (Grüne) ausserdem fehlende Transparenz vor: «Wenn Leute an eine Demo oder einen Match gehen, müssen sie wissen, welches die Konsequenzen sein können», so Bögli. Auf bürgerlicher Seite versteht man die Kritik derweil nicht. Es sei nachvollziehbar, dass die Stadtpolizei ihre Ausrüstung erneuern müsse, sagt etwa FDP-Gemeinderätin Martina Zürcher.

(joe/osc)

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 26. Juli 2024 16:33
aktualisiert: 26. Juli 2024 17:00