Zürich versuchts einmal mehr mit einer Mobilitäts-App
Zürich will gemeinsam mit Basel und Bern eine App beschaffen, auf der man Reisen suchen, buchen und bezahlen kann. Dafür beantragt der Stadtrat Ausgaben von 7,25 Millionen Franken. Die Beschaffung, Einführung und Betrieb des Projekts dauert sechs Jahre. Die jährliche Weiterentwicklung soll dann jeweils 1,37 Millionen Franken kosten. Die App soll im Verlauf des Jahres 2025 lanciert werden.
Die App soll Nutzenden die verfügbaren Verkehrsmittel anzeigen und ihnen ermöglichen, das günstigste, schnellste oder komfortabelste Verkehrsmittel für eine Reise zu wählen. Damit wird ÖV mit Leihvelos und Trottis via Sharing-Angebote verknüpft. Im Strassenraum sollen sogenannte Mobilitätshubs entstehen: Standorte, an denen Sharing-Verkehrsmittel verfügbar sind, zum Beispiel an ÖV-Knotenpunkten.
Bürgerliche Politikerinnen und Politiker äusserten sich bereits kritisch zu diesem Vorhaben. Private Mobilitätsanbieter bewegten sich schliesslich heute schon in diesem Markt. «Es ist nicht die Aufgabe einer Stadt, eine solche App zu entwickeln», sagte zum Beispiel die Berner FDP-Stadtparlamentarierin Ursula Stöckli im Februar gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Kritik gab es wohl auch deshalb, weil die letzte Zürcher Mobilitäts-App erst letzten Sommer scheiterte. «ZüriMobil» war eine ähnliche App, die rund drei Jahre lang verfügbar war. Doch sie startete verspätet, war doppelt so teuer und brachte wenig Downloads. Zudem konnte man kein Verkehrsmittel auf der App direkt buchen. Die «NZZ» zog das Fazit, dass die App bei den Nutzenden durchfiel. Andere Apps, zum Beispiel diejenige des ZVV, seien beleibter. Die Stadt hingegen war trotz allem zufrieden mit ihrem «ZüriMobil».
(hap)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.