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Stadt Zürich

Grieder-Ersatz Bongénie an der Zürcher Bahnhofstrasse: Eröffnung erst im Februar

Das neue Bongénie-Geschäft an der Bahnhofstrasse 3 öffnet erst am 4. Februar 2025.
Foto: Bongénie
Modehaus

Umzug verzögert: Grieder bleibt bis Februar beim Paradeplatz

Beim Umzug vom Grieder, das am neuen Ort Bongénie heissen wird, kommt es zu Verzögerungen. Das Unternehmen sieht die Schuld bei der Bewilligungsbehörde und bei der Rad-WM. Stadt und Veranstaltungs-OK dementieren die Vorwürfe.

Der Grieder an der Zürcher Bahnhofstrasse ist bald Geschichte. Zwar wird das Modehaus unter dem Namen Bongénie weitergeführt, doch am gleichen Standort kann das Edelkaufhaus nicht bleiben. Es sollte im Dezember an die Bahnhofstrasse 3 in die Nähe des Bürkliplatzes umziehen, wie das Familienunternehmen Ende August bekanntgab. Nun wird die Eröffnung verschoben. Die Türen des neuen Geschäfts sollen am 4. Februar 2025 aufgehen.

Rad-WM und Stadtverwaltung sollen für Verzögerung verantwortlich sein

Wie Bongénie in einer Mitteilung schreibt, seien mehrere externe Faktoren, «die völlig ausserhalb unserer Kontrolle liegen», für die Verzögerung verantwortlich. Die Erteilung der Baubewilligung habe sich durch «administrative Langsamkeit auf Ebene der Zürcher Verwaltung» verzögert. Zudem habe die Rad-WM in Zürich die Planung stark durcheinandergebracht, «da sie die Versorgung der Baustelle für fast 15 Tage unmöglich machte». Diese Zeit wäre für den Fortschritt der Arbeiten entscheidend gewesen.

Das Organisationskomitee der Rad- und Para-Cycling-Weltmeisterschaften nimmt die Vorwürfe zur Kenntnis, allerdings sei es nicht nachvollziehbar, dass die Veranstaltung als relevanter Faktor für die Verzögerung der Bongénie-Eröffnung genannt werde. «Die Daten und Verkehrsmassnahmen waren schon lange bekannt», sagt Mediensprecher Andreas Herren. «Zudem befand sich der fragliche Bereich ausserhalb des Rennperimeters.»

Bongénie-Mediensprecherin Claudia Torrequadra relativiert: Erstens habe das Unternehmen Verständnis dafür, dass die Organisation der Rad-WM zu Einschränkungen geführt hat. Zweitens habe sich die Lieferung einiger wichtiger Materialien zwar aufgrund dieser Einschränkungen verzögert, die grosse Verspätung der Baubewilligung jedoch sei grösstenteils für die Verschiebung verantwortlich.

Die Stadt beharrt auf Einhaltung der gesetzlichen Fristen

Die Baubewilligung sei laut Torrequadra nämlich drei Monate zu spät eingetroffen. «Die Anträge auf Bewilligung wurden am 7. Februar eingereicht und die Genehmigung hätte im Mai erteilt werden sollen. Wir erhielten sie schliesslich am 17. August.» Die Genehmigung habe nur die Innendekoration des Geschäfts betroffen und sei sehr einfach gewesen.

«Das Amt für Baubewilligungen orientiert sich bzgl. der Fristeinhaltung an den gesetzlichen Ordnungsfristen des Kantons Zürich und erfüllt seine Aufgaben gemeinsam mit den am Baubewilligungsverfahren beteiligten Stellen auftragsgemäss», schreibt das städtische Hochbaudepartement auf die Konfrontation der Verzögerungen. Die Mitarbeitenden seien stets bestrebt, «ihren Pflichten zur Zufriedenheit der Gesuchsstellenden nachzukommen». Brisant: Der Stadt ist für den neuen Standort laut eigenen Angaben kein Baugesuch bekannt. An der Bahnhofstrasse 3 gebe es kein Bewilligungsverfahren, «für das der behauptete zeitliche Ablauf zutrifft.» Bongénie hingegen beteuert, dass natürlich ein Gesuch eingereicht worden sei.

Grieder darf bis im Februar am alten Standort bleiben

Mittlerweile hat Bongénie eine Lösung für die Verzögerungen gefunden. Das Unternehmen hat sich mit dem Besitzer des Gebäudes geeinigt und darf bis zur Eröffnung des neuen Geschäfts am alten Standort an der Bahnhofstrasse 30 bleiben. Das heisst, der Grieder verschwindet erst im neuen Jahr. Claudia Torrequadra führt aus: «Das bedeutet, dass wir während der Weihnachtszeit im jetzigen Gebäude bleiben können und im Januar mit dem Ausverkauf fortfahren können.» Das Geschäft werde am 1. Februar dann endgültig geschlossen.

Bongénie ist «natürlich enttäuscht», dass die Eröffnung nicht in diesem Jahr stattfindet, aber: «Im Grunde ermöglicht uns diese Verzögerung, mit den neuen Frühjahrskollektionen in ein ganz neues Geschäft umzuziehen.» Bis zum Umzug werde auch die Beschriftung Grieder dem Kaufhaus erhalten bleiben, die Rede sei von nun an aber von Bongénie.

Im Zürcher Bongénie-Haus gibts auch Wohnutensilien und Beautyprodukte zu kaufen

Das markante «Grieder-Haus» an der Bahnhofstrasse 30 prägte seit 1913 das Erscheinungsbild des Paradeplatzes. Die Swatch-Gruppe, Besitzerin der Liegenschaft, hatte den bis Ende Jahr laufenden Mietvertrag nicht verlängert.

Das neue Geschäft an der Bahnhofstrasse wird eine Fläche von 4000 Quadratmetern auf vier Etagen haben. Neben Mode präsentiert das Bongénie-Kaufhaus auch Produkte aus den Bereichen Wohnen, Schuhe, Kinder, Parfümerie sowie Beauty und wird zudem ein eigenständiges Restaurant umfassen.

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 30. Oktober 2024 13:32
aktualisiert: 30. Oktober 2024 13:32