Quelle: 2.6.2023 / ZüriToday / Linus Bauer
«Die Pöstler*innen» besetzen Gebäude am Wipkingerplatz – Post will Anzeige erstatten
«Es ist niemand da», erzählt eine Züri-Reporterin. An der Türe hängt aber ein Zettel – geschrieben von den «Pöstler*innen». Darin schreiben die Besetzerinnen und Besetzer, der Raum in Zürich werde knapp. Fast jeder Quadratmeter sei kommerzialisiert und kulturelle Freiräume in der Innenstadt würden zusehends verschwinden. «Wir wollen das Gebäude am Wipkingerplatz 8 zu neuem Leben erwecken und kulturelle und politische Veranstaltungen organisieren.»
«Wohlwollender Austausch mit Quartier»
Die Besetzenden seien mit der Stadt Zürich in Verhandlung und hoffen, bleiben zu können. Die Stadtpolizei Zürich bestätigt auf Anfrage von ZüriToday: «Wir haben Kenntnis davon.» Es werde derzeit abgeklärt, was unternommen wird. Nach erster Recherche ist klar, dass es sich um das alte Postzentrum in Wipkingen handelt.
Die Besetzenden ihrerseits wünschen einen «wohlwollenden» Austausch mit den Menschen im Quartier und laden am Sonntag zu einem gemeinsamen Kaffee und Kuchen auf der Dachterrasse ein.
«Räumung ist wieder beendet»
Am frühen Abend war die Polizei vor Ort. Nach wenigen Stunden teilten die Besetzenden mit, dass das Areal geräumt wurde.
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt gegenüber TeleZüri, dass bei der Kontrolle niemand mehr im Haus anwesend war. Der Einsatz sei beendet und das Gebäude wieder der Post übergeben.
Post überlegt sich Anzeige
Die Post wurde von der Protestgruppe selbst informiert, dass ihr Gebäude in Besetzung ist. Die Post hat aber laut 20 Minuten nicht mit den Besetzenden verhandelt, sondern die Polizei angerufen. «Die Post plant, Strafanzeige zu erstatten», sagt Mediensprecher Erich Goetschi. Es dürfe aufgrund geltenden Rechts nur für postalische Zwecke genutzt werden. Die Post prüfe derzeit, wie sie das Gebäude künftig nutzen kann.
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