Das Café Boy geht zu – SP-nahe Genossenschaft hat kein Geld mehr
«Die Türen sind ab 21. Juni für immer geschlossen.» Das heisst es in einer Mitteilung der Betreibergesellschaft des Café Boy in der Stadt Zürich. Der Genossenschaft «Wirtschaft zum Guten Menschen» ist das Geld ausgegangen. Der Präsident der Genossenschaft und SP-Gemeinderat Marco Denoth bestätigt die Meldung gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Die Gründe für das Scheitern des Genossenschaftsprojekts sehen die Betreibenden unter anderem in der Covid-19-Pandemie. Dadurch sei es nicht gelungen, eine Stammkundschaft aufzubauen. Der Start in der Pandemie habe zudem dafür gesorgt, dass am Ende keine Reserve mehr für die schlechten Monate übrig war, erklärt Denoth gegenüber der Zeitung.
Personal wurde in Schliessung miteinbezogen
Gemeinsam mit dem Personal habe man darum am Freitag beschlossen, dass man den Betrieb noch zwei Wochen aufrechterhalte und dann schliesse. Die Genossenschaft will dem Personal danach bei der Jobsuche zur Seite stehen. Denoth meint aber, dass er sich aufgrund der aktuellen Lage in der Gastronomie keine Sorgen um die Mitarbeitenden mache.
Die Genossenschaft, die der SP nahesteht, hat das Lokal 2019 übernommen. Das Ziel war, wieder einen Treffpunkt für die Linken der Stadt Zürich daraus zu machen. Denn: Obwohl ursprünglich als linkes Lokal gegründet, wurde es später immer weniger politisch. So hat zwischenzeitlich gar eine Computerfirma das Boy als Kantine genutzt. Bei der Übernahme 2019 wurde dann die Verbindung zur Sozialdemokratischen Partei wieder stärker ins Zentrum gerückt.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
(zor)