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Betrunkener bedrängt Frau am Milchbuck in Zürich – Ex-Bachelorette-Kandidat Fabio geht dazwischen

Zivilcourage

Frau am Milchbuck bedrängt – Fabio geht dazwischen

Der ehemalige Bachelorette-Kandidat Fabio Wimmer hat einen versuchten Übergriff auf eine Frau verhindert. In einem Tiktok-Video erzählt vom dramatischen Erlebnis. Obwohl die Stadtpolizei zur Vorsicht mahnt, würde er wieder genau gleich handeln.

In der Nacht von Montag auf Dienstag kam es an der Tramhaltestelle Milchbuck zu einem versuchten Übergriff, der durch das Eingreifen eines Passanten verhindert werden konnte. Der mutige Helfer ist der ehemalige Bachelorette-Kandidat Fabio Wimmer. Er habe in dieser Nacht eigentlich nur Pokemons sammeln wollen, sagt er im Video auf Tiktok.

@fabiowimmer Komm schnapp sie dir! Heut mal Zivilcourage mit Unterstützung der Polzei im Einsatz gegen sexuelle Belästigung.. #pokemon #zivilcourage #nächstenliebe ♬ A fleeting piano that echoes softly(1442453) - .A

Ein so couragiertes Eingreifen hätte sich in dieser Situation wohl nicht jeder getraut. Er habe aber keine Sekunde gezögert, erklärt Fabio zu ZüriToday auf Anfrage: «Ich habe gesehen, dass eine Frau vor einem Mann wegläuft. Sie lief immer schneller und hat auf Englisch um Hilfe gerufen. Da war es für mich keine Frage, dass ich einschreiten muss.»

Der 33-jährige Fabio sei also dazwischen gegangen und die Frau habe sich sofort hinter ihm versteckt. «In einer solchen Situation hat man natürlich Angst. Der Angreifer war ein grosser, kräftiger Mann» Ich selbst wiege nur 65 Kilo», sagt Fabio. Er habe die Frau angewiesen, die Polizei zu verständigen und war dann plötzlich das neue Ziel des Angreifers.

«Der Täter war stark betrunken oder auf Drogen und kam schwankend auf mich zu. Ein paarmal hat er mich mit den Fäusten am Hinterkopf getroffen.» Fabio hat sich verteidigt, wollte aber den Angreifer selber nicht schlagen. «Ich hielt ihn mit meinen Händen auf Abstand, so gut es ging. Dabei habe ich mich am Finger verletzt. Das MRT im Spital zeigte, dass der Ringfinger gebrochen ist.» Das Gerangel habe etwa fünf bis zehn Mitnuten gedauert. «Als die Polizei da war und alles vorbei war, hat mich die Frau in den Arm genommen und sich herzlich für die Hilfe bedankt.»

Die VBZ-Haltestelle Milchbuck. Hier geschah der versuchte Übergriff

Das sagt die Stadtpolizei zum Vorfall

Die Stadtpolizei Zürich ist mit dem Tiktok-Video nicht vertraut, bestätigt jedoch gegenüber ZüriToday, dass es in der Nacht auf Dienstag gegen 1 Uhr zu einem Einsatz an der Haltestelle Milchbuck gekommen ist. «Nach der Alarmierung rückte die Polizei aus und traf vor Ort auf drei Personen – zwei Männer und eine Frau», erläutert Mediensprecher Pascal Siegenthaler.

Die Frau sei verbal attackiert worden, was zu einem Streit zwischen den Männern führte. Bis jetzt sei keine Anzeige erstattet worden, es handle sich um ein Antragsdelikt. «Der Mann, der die Frau verbal attackierte, wurde von der Stadtpolizei Zürich mitgenommen und in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAB) gebracht.»

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«Wolle keinen Eintrag im Strafregister»

Der Verzicht für eine Anzeige sei eine extrem schwierige Entscheidung gewesen, sagt Fabio Wimmer. «Ich habe keine Anzeige gemacht, weil das die Gegenseite ebenfalls für eine Anzeige provozieren könnte. Ich wollte keinen Eintrag im Strafregister, nur weil ich geholfen habe. Ausserdem ging ich davon aus, dass es für den Angreifer auch ohne Anzeige Konsequenzen gibt.» Die Befragung durch die Polizei habe über eine Stunde gedauert. «Darum hatte ich trotz Schock kurz Zeit für die Pokemonjagd.»

Im Ernstfall richtig handeln

Laut Siegenthaler ist es in Situationen wie dieser wichtig, zu reagieren, sprich die Notrufnummer 117 zu wählen, um Hilfe zu rufen oder einzuschreiten. «Man sollte sich aber nicht selbst in Gefahr bringen», betont der Mediensprecher.

Fabio würde trotzdem aus Überzeugung wieder gleich handeln und ruft seine Follower in im Video auf Tiktok dazu auf, nicht wegzusehen. Dieser Appell hat einen persönlichen Grund: «Ich wurde mitten im HB Zürich auch schon aus dem Nichts von einer fremden Person angegriffen und niemand hat geholfen.»

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Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 16. Oktober 2024 18:04
aktualisiert: 16. Oktober 2024 21:48