Kontrollautomaten bleiben wegen EU-Entscheid eingepackt
Verhüllte Automaten am Flughafen Zürich. Wer in den Herbstferien via das Terminal E verreiste, ist nach der Passkontrolle an ihnen vorbeigelaufen und hat sich vielleicht über die fast zwei Meter grossen Geräte gewundert.
Es sind Kontrollautomaten der Firma Secunet; diese hätten eigentlich in Kürze in Betrieb gehen sollen. Hätten, denn die EU hat die Einführung des Entry/Exit Systems (EES) verschoben. Dieses System dient der elektronischen Erfassung der biometrischen Daten, wie zum Beispiel Fingerabdrücken, bei der Ein- und Ausreise von Drittstaatsangehörigen, sowie der automatischen Berechnung der Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum. Die Erfassung am Automaten ersetzt künftig den Stempel im Pass.
Nachbarländer nicht bereit
Der Flughafen Zürich stellt auf Anfrage von ZüriToday klar, dass alles bereit gewesen wäre. Die Einführung des EES wäre auf Anfang November geplant gewesen. Weil die EU-Länder Deutschland, Frankreich und die Niederlande nicht bereit sind für das neue System, wurde die Einführung im ganzen Schengenraum verschoben.
8,5 Franken Millionen für Geräte und IT
Um die neuen EU-Regeln erfüllen zu können, musste der Flughafen Zürich tief in die Tasche greifen. Die Beschaffung der Geräte, verschiedenste IT-Massnahmen und Umbauten kosteten 8,5 Millionen Franken. Einen Teil davon übernimmt die Kantonspolizei Zürich. Sie ist am Flughafen für die Grenzkontrollen zuständig. Die Personalkosten für den Betrieb sind in den 8,5 Millionen Franken noch nicht enthalten.
Automaten bleiben Monate verhüllt
Ab welchem Datum die Automaten eingesetzt werden, ist noch nicht klar. «Nun wird eine schrittweise Einführung der EU geprüft», erklärt Flughafensprecherin Bettina Kunz. Die Kontrollgeräte müssen bis dahin auf ihren Einsatz warten. Sie bleiben an ihren Plätzen und bleiben eingepackt, so dürften sie bei einigen Passagieren für Verwunderung sorgen.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.