Betrüger verunsichern Zürcher Autofahrende mit Fake-Bussen
Radarkontrollen lauern in der Stadt Zürich und Umgebung vielerorts. Etwa beim Butzenbüelring in der Nähe des Flughafens Zürich blitzte eine Radarfalle Autos in Minutentakt. Flattert später eine Busse rein, schmerzt die Fahrt mit übersetzter Geschwindigkeit im Portemonnaie. Viele Autofahrende könnten jetzt aber zu Unrecht zu einer vermeintlichen Busse verdonnert worden sein: Derzeit versuchen Betrüger Mobiltelefonempfänger mit lauter Fake-Bussen um den Finger zu wickeln.
Eine Aargauerin, die überzeugt ist, vor rund zwei Wochen mit leicht überhöhter Geschwindigkeit zwischen Aargau und Zürich geblitzt worden zu sein, wäre den Betrügern beinahe auf den Leim gekrochen. «Ich dachte zuerst, die Busse jetzt erhalten zu haben», sagt sie.
«Die Straßenverkehrsbehörde möchte Sie daran erinnern, dass Sie vor kurzem gegen die Straßenverkehrsordnung verstossen haben, indem Sie zu schnell gefahren sind. Allerdings haben wir noch keine Zahlung von Ihnen erhalten», stand in einem SMS, das sie kürzlich erhielt. Der Absender drohte: «Wenn Sie nicht rechtzeitig zahlen, müssen Sie mit zusätzlichen Strafen wie hohen Säumniszuschlägen oder Kreditverlust rechnen.» Dazu fordert ein Link sie auf, «so bald wie möglich online» zu zahlen.
«Müssen mit zusätzlichen Strafen rechnen»
Eine Zürcherin erhielt am Montag ein ähnliches SMS in einem schärferen Tonfall. «Die Straßenverkehrsbehörde möchte Sie zum letzten Mal daran erinnern, dass Sie mit überhöhter Geschwindigkeit gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen haben», stand darin. Zahle sie nicht rechtzeitig, müsse sie mit zusätzlichen Strafen wie hohen Säumniszuschlägen oder Kreditverlust rechnen. In beiden SMS setzten die Absender eine Zahlungsfrist von einem Tag. Die Zürcherin brachte das SMS jedoch zum Lachen. «Ich fahre gar nicht Auto», sagt sie.
Der Stadtpolizei Winterthur ist die Masche bekannt. Auf Instagram warnt sie davor. Die Fantasie der Betrüger ist grenzenlos. Im geposteten Beispiel der Stadtpolizei Winterthur behauptet der Absender, dass «Ihr Fahrzeug für das Nichtparken auf dem ausgewiesenen Parkplatz bestraft wurde». Der Lenker müsse diese Angelegenheit sofort ansprechen, da Überschreitung der Frist zu höheren Strafen führen werde.
«Wir versenden keine Bussen per SMS»
«Betrügerische SMS im Umlauf! Diese Mitteilungen geben vor, dass eine Parkbusse offen sei und enthalten oft Links oder Aufforderungen, persönliche Informationen preiszugeben», schreibt die Polizei dazu. Sie stellt klar: «Wir versenden keine Bussen per SMS oder E-Mail! Wir verteilen Bussenzettel mit QR-Code oder versenden Rechnungen per Post.» Auch der Text verrät oft, dass der Absender nicht seriös ist (siehe Box unten). Die Polizei bittet, diese Nachrichten zu löschen und als Spam zu melden. Persönliche Daten solle man nie preisgeben.
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