Zürich
Stadt Zürich

Jugendlicher greift in Zürich Juden an – lebensbedrohlich verletzt

Quelle: Tele Züri / Orgetorix Kuhn / ZüriToday / Joëlle Maillart

Kriminalität

15-Jähriger sticht im Kreis 2 auf orthodoxen Juden (50) ein – schwer verletzt

Ein Jugendlicher hat am Samstagabend in der Stadt Zürich einen orthodoxen Juden mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich verletzt. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen vor Ort fest. Der Verletzte musste ins Spital gebracht werden.

Der verletzte 50-jährige Mann musste durch die Sanität hospitalisiert werden, wie die Stadtpolizei Zürich am frühen Sonntagmorgen schreibt. Die laufenden Ermittlungen würden die Möglichkeit eines antisemitisch motivierten Verbrechens explizit einschliessen, hiess es.

Tathergang wird ermittelt

Die Hintergründe und der Tathergang waren zum Zeitpunkt der Mitteilung unklar. Der Angriff hat sich im Kreis 2 an der Verzweigung Brandschenkestrasse / Selnaustrasse ereignet. Um 21.35 Uhr sei bei der Einsatzzentrale die Meldung über einen Streit unter mehreren Personen eingegangen.

Der tatverdächtige Jugendliche, ein 15-jähriger Schweizer, wurde noch vor Ort festgenommen. Die Hintergründe und der Tathergang sind unklar. Die laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich sowie der zuständigen Jugendanwaltschaft gehen in alle Richtungen. Weitere Informationen stellte die Stadtpolizei Zürich für Sonntagvormittag in Aussicht.

Antisemitismus nimmt zu

Antisemitismus-Vorfälle haben sich in der Schweiz seit dem Angriff der Hamas in Israel im Oktober 2023 und dem Krieg in Nahost gehäuft. Kürzlich veröffentlichte die Westschweizer Fachstelle gegen Antisemitismus und Diffamierung (Cicad) Zahlen, wonach antisemitisch motivierte Vorfälle in der Westschweiz 2023 um 68 Prozent zunahmen. Fast die Hälfte davon ereignete sich nach dem 7. Oktober.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Der Bundesrat hat Anfang Februar angekündigt, gemeinsam mit den Kantonen eine Strategie und einen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus auszuarbeiten. Geprüft werden soll auch, ob neu ein Beauftragter für Rassismus- und Antisemitismusbekämpfung eingesetzt werden soll.

(sda/joe/vro)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 3. März 2024 06:22
aktualisiert: 3. März 2024 07:00