Quelle: ZüriToday / Maarit Hapuoja
«Party-Müll wird aufgeräumt»: So sieht es nach der Besetzer-Party aus
«Wir sind zurück», heisst es im Schreiben der «Pöstler*innen». In der Nacht auf Sonntag hat die Protestgruppe den ersten Stock der ehemaligen Postzentrale am Wipkingerplatz in Zürich besetzt. Es ist die zweite Besetzung des Gebäudes in diesem Monat.
Polizei rückte mit Grossaufgebot aus
Gemäss eines TeleZüri-Reporters sei die Polizei mit Wasserwerfern und Gummischrotgewehren vorgefahren. Sie sei mit einem grösseren Aufgebot ausgerückt. Die Polizei habe auch die Strasse rund um das Areal abgesperrt. Eine illegale Party habe um etwa Mitternacht gestartet. Die Polizei sei gegen 2 Uhr nachts abgezogen. Es dürften sich mehr als 100 Personen vor Ort versammelt haben.
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt auf Anfrage von ZüriToday die Besetzung. Kurz nach Mitternacht ist die Polizei auch mit einem Wasserwerfer ausgerückt und hat vor Ort eine Lagebeurteilung durchgeführt. Es sei untersucht worden, ob die Räumungsbedingungen erfüllt sind. Weil dies nicht der Fall war – es liegt kein Strafantrag seitens der Post vor – habe sich die Polizei zurückgezogen.
Die Stadtpolizei wird weiterhin die Lage beobachten und dementsprechend Entscheidungen für das weitere Vorgehen treffen.
«Reinigungskräfte entsorgen den Party-Müll»
Am Sonntagmorgen, kurz vor 8 Uhr, berichtet ein Augenzeuge: «Die Besetzer sind schon wach. Sie stehen vermummt auf dem Balkon.» Ausserdem beobachtet er Reinigungskräfte, die vor dem Gebäude den «Party-Müll» wegräumen.
«Wir nehmen uns unseren Raum zurück»
Die Besetzenden stören sich daran, dass das Gebäude ungenutzt bleibt. «Wem nützen jahrelang leerstehende Gebäude mitten im Zentrum?», heisst es in ihrem Communiqué. «Diesmal nehmen wir uns unseren Raum zurück, bevor die Post die Räumlichkeiten am Wipkingerplatz mit leeren Pakten füllt!» Damit weist die Gruppe auf das ehemalige Kesselhaus des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich hin. Dieses sei nach der Räumung mit Paletten gefüllt worden, «um eine Nutzung vorzutäuschen».
Die Besetzenden fordern, dass das alte Postgebäude wieder öffentlich genutzt werden soll. Bis dahin wolle man die Sache selbst in die Hand nehmen. Das heisst: Konzerte, Partys und politische Veranstaltungen. Die Gruppe wünscht sich laut Mitteilung einen konstruktiven Dialog mit der Post. Es brauche aber neue Perspektiven für die Stadt Zürich. Das Quartier soll belebt sein.