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Viktor Giacobbo über Erfolge, Pannen und Albträume als Podcaster

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Giacobbodcast

Viktor Giacobbo über Erfolge, Pannen und Albträume als Podcaster

Radio 24: Seit einem Jahr produzierst du den «Giacobbodcast» für Radio 24 und Watson. Wie sind die Reaktionen von Hörerinnen und Hörern?

Viktor Giacobbo: Erfreulicherweise bekomme ich Reaktionen! Ich bin überrascht, dass so viele junge Leute Podcasts hören. Weil eigentlich ist es ja Old Fashion Radio. Zahlreiche Reaktionen hatte ich auf die allererste Folge mit Walter Thurnheer. Viele Leute wussten offenbar nicht, dass wir sowas wie einen Bundeskanzler haben in der Schweiz und dass er so einflussreich ist und man ihn deswegen als achten Bundesrat bezeichnet. Während dem Gespräch zeigt sich ausserdem, dass er Sinn für Humor hat.

Der erste «Giacobbodcast»: Bundeskanzler Walter Thurnherr im Gespräch
8. Januar 2018 - 18:10

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Radio 24

Zudem überraschten mich Reaktionen von Leuten, bei denen ich nie erwartet hätte, dass sie einen Podcast überhaupt bemerken würden. Es ist was anderes als eine Einschaltquote im Fernsehen, das Produkt ist für eine kleinere Nutzung bestimmt und das gefällt mir: Der «Giacobbodcast» erreicht nur die Leute, die er auch erreichen muss.

Top-3 der «Giacobbodcast»-Folgen (Stand Dezember 2018)

Giacobbodcast: Stefan Büsser
1. Oktober 2018 - 15:28

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Giacobbodcast mit Mona Vetsch
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Slam-Poetin Hazel Brugger: Vom besten Mixer und eingeschläferten Hunden
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Radio 24

Wie ist der «Giacobbodcast»-Hörer, den du kennengelernt hast?

Viktor Giacobbo: Der «Giacobbodcast» ist eine Plauderei unter Freunden – und sicher für Leute spannend, die Freude an spontanen Gesprächen haben. Es treffen sich zwei Menschen, die sich eigentlich schon kennen, die jedenfalls per du sind. Und der Podcast zeichnet sich aus dadurch, dass sich der Befrager auch einmischt oder sich zuweilen vom Gesprächsgast ebenfalls befragen lässt.

Für einen speziellen Podcast habe ich zwei Gäste eingeladen: die befreundeten Politikerinnen Natalie Rickli (SVP) und Chantal Galladé (SP). Gemäss Reaktionen erstaunte vor allem die Tatsache, dass die beiden Freundinnen eigentlich politische Gegnerinnen sind.

Giacobbodcast mit Chantal Galladé und Natalie Rickli
24. April 2018 - 14:20

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Radio 24

Nach welchen Kriterien wählst du deine Gäste aus?

Viktor Giacobbo: Nach Bauch. Ich überlege: mit wem möchte ich reden. Wenn ich sowieso mit einem potentiellen Gast abgemacht habe, dann frage ich schonmal an, nehme mein Handy mit. Und vielleicht gibt es dann einen Podcast, vielleicht auch keinen.

Wie überzeugst du deine Gäste?

Ich frage: Hast du Lust oder hast Du keine Lust auf eine Stunde Gespräch freestyle? Wenn sie Lust haben, frage ich: Hast du Zeit? Wenn Sie Zeit haben, dann sind sie dabei.

Wie sieht die Vorbereitung eines «Giacobbodcast» aus?

Ich bin extrem faul in solchen Dingen, lasse hier lieber Kreativität laufen. Natürlich schaue ich noch die wichtigsten Stationen und Daten an, lese nochmal ein paar Medienbeiträge über den Gast. Aber ich brauche meine Notizen während dem Gespräch praktisch nie.

So weiss ich vor dem Gespräch auch meist nicht, was ich fragen werde. Ob das Gespräch dann lustig wird, informativ oder ob sich ein kleiner Fight entwickelt, das lassen wir offen – und genau das erwarten die Hörer vom «Giacobbodcast».

Wo finden die Gespräch statt?

Es sind nicht alle Orte geeignet. Ich mache ja alle Aufnahmen mit meinem Handy und zwei Ansteckmikrofonen. Das ist nicht optimal für die Qualität, aber es gehört zur Authentizität – selbst wenn die Tonqualität dann etwas darunter leidet. Ein paar Hörer haben das auch schon beanstandet – das nahm ich dann auf meine Kappe.

Mit einem iPhone und zwei Ansteckmikrofonen produziert Viktor Giacobbo den «Giacobbodcast».

Foto: zvg/ Viktor Giacobbo

Was passiert, wenn das Gepräch harzt?

Dann sagen wir «es harzt, lass uns aufgeben, wir machen es ein andermal und gehen jetzt was trinken!». Das ist bisher noch nicht passiert, aber so könnte ich es mir vorstellen, wenn es richtig harzen würde. Und sonst habe ich die Freiheit, das Harzen zum Thema zu machen. Und das ist dann oft unterhaltender als wenn man so tut als würde man Themen abarbeiten.

Wer steht auf der «Giacobbodcast»-Wunschliste 2019?

Der Papst.

Wirklich?

Nein, selbst wenn er wollen würde, wäre es eine schlechte Idee. Erstens will ich ja schweizerdeutsch reden und mit dem Gast per Du sein. Ausserdem wären die Erwartungen zu hoch!

Manche Gäste (etwa der Ausserrhoder FDP-Ständerat Andrea Caroni oder Moderatorin Mona Vetsch) drehen den Spiess und stellen ganz viele Gegenfragen. Was darf man Viktor Giacobbo nicht fragen?

Man kann mich restlos alles fragen. Die Frage ist einfach, wie ich antworte, ob ich antworte oder ob ich daraus etwas mache, indem ich es nicht beantworten will.

Giacobbodcast mit FDP Ständerat Andrea Caroni
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Schonmal Podcast-Träume gehabt?

Nein, meine Albträume beziehen sich aufs Theater. Es ist immer der gleiche Albtraum: ich bin irgendwo hinter der Bühne, voller Saal und ich hab ein ganz dickes Skript vor mir und denke, dass ich das noch einmal anschauen müsste - habe aber keine Ahnung vom Text. Sonst habe ich keinerlei Podcast-, Radio- oder Fernseh-Ängste.

Was ist für dich ein gelungener Giacobbodcast?

Wenn es mir und meinem Gast oder meinen Gästen Freude gemacht hat und sich die Zuhörer gut unterhalten haben und möglicherweise noch etwas Erstaunliches erfahren haben. Dann ist es ein gelungener «Giacobbodcast».

Jessica Francis
Quelle: Radio 24
veröffentlicht: 19. Dezember 2018 05:00
aktualisiert: 19. Dezember 2018 05:00