«Ein totes Baby zu fotografieren - darauf muss man sich einlassen»
Nadine Gerber (40) ist Journalistin, Autorin und Fotografin. Ehrenamtlich fotografiert sie für herzensbilder.ch. Sie lichtet Kinder ab, die still (also nicht lebendig) geboren wurden oder die schwer krank sind. Eine sehr intensive Arbeit.
«Für mich ist es wichtig, dass ich mich abgrenzen kann.»
Für Nadine war es wichtig, etwas Ehrenamtliches zu tun, bei dem sie nicht einfach einen Betrag auf ein Konto einzahlt, sondern auch etwas gibt, etwas selber dazu beitragen kann. Klar sei es nicht einfach, aber sie versuche bewusst nach einem Einsatz im Spital, die Türe hinter sich zu schliessen und die erlebte Geschichte dort zu lassen: «Für mich ist es wichtig, dass ich mich abgrenzen kann», erklärt Nadine und weiter: «Versteh mich nicht falsch, es ist immer enorm hart und traurig. Ich weine, es berührt mich und doch ist es genau so wichtig zu versuchen, diese Trauer nicht nach Hause zu nehmen.»
«Als Vorbereitung höre ich laut fröhliche Musik - oft sogar Radio 24!»
Auf dem Weg zu einem Shooting hört Nadine bewusst Musik: «Vor allem fröhlich muss sie sein - oft ist es sogar Radio 24! Das mache ich bewusst, da ich nicht in einem schlechten Mood ankommen möchte. Klar sammle ich mich dann kurz vorher, aber es würde mir und der Familie nichts bringen, wenn auch ich völlig aufgelöst bei ihnen ankomme.»
Auch die Protagonistin in Nadines neuem Roman ist ein Fotoengel
Nebst Nadines Tätigkeit als Journalistin, Fotografin und Mutter schreibt sie auch noch Bücher. In ihrem neusten Roman «Unvergessen - Dein Bild für die Ewigkeit» ist die Protagonistin ebenfalls ein Fotoengel. «Ich verarbeite darin aber nicht meine Erfahrungen. Ich schreibe einfach gerne über Umstände, Tatsachen und Fakten, die ich kenne und von denen ich weiss, dass sie wirklich auch so sind», erklärt Nadine.
Wann es Nadine auch mal nicht gelang sich bei einem Fotoengel-Einsatz abzugrenzen und um was es in ihrem Liebesroman «Unvergessen - Dein Bild für die Ewigkeit» geht, darüber sprach sie mit Céline.