«Die Stadt ist wie ein Gewässer oder ein Wald – sie ist Lebensraum für Tiere»
Fabian Kern ist Wildhüter der Stadt Zürich. Sein Revier: Die Umgebung rechts der Limmat mit Zürichberg und Adlisberg. Vor gut 12 Jahren machte Fabian die Jagdprüfung und merkte, dass er so seiner Passion, in der Natur zu sein, nachgehen konnte. Als die Stelle als Wildhüter ausgeschrieben war, zögerte Fabian nicht.
Seine wichtigste Mitarbeiterin ist seine Hündin Dixie. Zusammen sorgen sie mit Herzblut und einer guten Nase für das ökologische Gleichgewicht im Zürcher Stadtdschungel. Dazu gehört auch das Abschiessen von Rehen, Wildschweinen, Mardern und Co. «Ich schiesse nicht nur kranke, sondern auch gesunde Tiere», sagt Fabian, «das gehört zu meinem Beruf dazu.» Von Amtes wegen muss er die Population der Wildtiere im Auge behalten, aber auch Tiere von einem Leiden erlösen.
«Ich finde es in der Nacht im Wald sehr friedlich»
Vor allem jetzt im März und im April ist Fabian für eine Bestandsaufnahme der Rehe, Wildschweine etc. im Wald. «Sobald die Gräser höher wachsen, kommen die Tiere in der Nacht aus dem Wald», erzählt er sichtlich freudig. Ob er denn keine Angst habe alleine im Wald besonders im Dunkeln, wollte Céline von ihm wissen. «Ganz im Gegenteil, dann ist es besonders friedlich», meint Fabian und lacht als er Célines aufgerissene Augen sieht. Für sie wäre das nichts: «Dafür bin ich ein zu grosser Angsthase», gibt sie zu.
Es war schon früh klar, dass Fabian in die Natur gehört. «Eine Lehrerin hat meine Eltern eines Tages angerufen und sie darauf hingewiesen, dass ich doch jeweils Schuhe in die Schule anziehen soll. Meine Eltern waren ganz überrascht, denn ich ging ja immer mit Schuhen aus dem Haus. Was sie nicht wussten: Diese zog ich unterwegs aus. «Es war mir einfach wohler barfuss durch die Welt zu gehen», erzählt Fabian und lacht laut.
Was er als Kind sonst noch für Schabbernack trieb, der auf eine spätere Karriere als Wildhüter hinwies und wieso er manchmal von den Zürchern enttäuscht ist, das hörst du im ganzen Gespräch.