«Bei uns kriegen schlecht gelaunte Menschen einen Champagner!»
Federico Emanuel Pfaffen, Gründer der «Herzbaracke», dem schwimmenden blauen Theater rund um den Zürichsee. Man nennt Federico auch Zürichs Theaterpirat, Visionär und Freigeist der Zürcher Theaterszene.
«Bei uns kriegen schlecht gelaunte ZuschauerInnen einen Champagner!»
Klar höre er manchmal auch Vorurteile über sich und seine Arbeit, «aber ich erwische mich selber, wie ich auch Vorurteile gegenüber anderen Menschen habe und schäme mich dann jeweils fürchterlich, wenn ich merke, dass diese Person ja ganz lässig ist».
Es scheint als kenne Federico keine schlechte Laune. Das stimmt, er selber sei auch selten einen ganzen Tag griesgrämig und er möge es auch nicht, wenn Menschen um ihn herum nicht fröhlich sind. Ein Trick, den er herausgefunden hat, um schlecht gelaunte ZuschauerInnen aufzumuntern sei, ihnen einfach einen Champagner zu schenken. Dann freuen sie sich über den Champagner und die schlechte Laune ist Geschichte.
Federico liebt das Drama, das Leben in all seinen Facetten. Die zwischenmenschlichen Begegnungen bei der Tramhaltestelle, auf dem Bürklipaltz – an allen Ecken in Zürich. «Ich gehe auf Leute zu. Durch diese offene Art haben sich schon so viele schöne Begegnungen ergeaben.»
«Diese ursprüngliche Neugier, diese intrinsische Motivation von Kindern ist es, welche wir mehr schulen sollten.»
Schnell fiel Céline auf, wie Federico kleine Details um sich herum wahrnahm. Wie er die Menschen beobachtet und sich an den kleinsten Dingen erfreute. «Soviel und so herzlich und laut wurde selten «Ufem Bänkli» gelacht», sagt sie selber lachend. Auf diese Beobachtungsgabe angesprochen, meint Federico: «Das trainiere ich bewusst! Generell finde ich, dass die ursprüngliche Neugier, die intrinsische Motivation von kleinen Kindern viel mehr gestärkt und geschult werden sollte, sodass wir das als Erwachsene nicht verlieren».
Wie er das Theater «Herzbaracke» durch eine lustige Begegnung in einer Zürcher Bar entstand und inwiefern Federico an Zeichen des Lebens glaubt, das erzählte er Céline Werdelis auf einem Bänkli.